Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Das Bundesfinanzministerium hat bestätigt, dass auf Deutschland nach dem britischen Austritt aus der Europäischen Union (EU) höhere Beitragszahlungen zum EU-Budget zukommen dürften. Eine in der Presse genannte Zahl von 4 Milliarden Euro wurde aber nicht für zutreffend erklärt.
"Mit dem Brexit verliert die EU den drittgrößten Nettozahler - das hat zur Folge, dass sich die Finanzierungsanteile der verbleibenden Mitgliedsstaaten an dem EU-Haushalt erhöhen werden", sagte Ministeriumssprecher Dennis Kolberg. "Für die kurze Frist gibt es keine Finanzierungslücke", hob er hervor. Zu "allem, was danach kommt" wolle er jedoch "keine Spekulationen abgeben".
Wie hoch die jährlichen Beitragszahlungen Deutschlands ausfielen, hänge von der Höhe des mehrjährigen Finanzrahmens ab, der die Ausgabenobergrenze für jedes Jahr festlege und die Lastenverteilung regele. Die Verhandlungen über den EU-Haushalt nach 2020 sollen aber erst nächstes Jahr beginnen. Für die Zeit bis 2020 wird laut dem Sprecher "keine Finanzierungslücke" erwartet, denn man gehe davon aus, dass London seine Verpflichtungen in vollem Umfang erfülle.
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November 10, 2017 07:35 ET (12:35 GMT)
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