FRANKFURT (Dow Jones)--Der Autozulieferer Continental erwägt den Aufbau einer Akku-Fertigung für künftige Elektrofahrzeuge. "Wir können uns gut vorstellen, in die Herstellung innovativer Batterien einzusteigen", sagte Vorstandschef Elmar Degenhart der Branchenzeitung Automobilwoche. "Dies gilt auch für die Produktion der Batteriezellen."
Als Investitionssumme rechnet Degenhart mit etwa 3 Milliarden Euro für ein Batteriewerk, aus dessen Kapazität jährlich rund 500.000 E-Autos zu bestücken wären. "Angesichts dieser Summe würden wir ein Konsortium anstreben, um die Kostenlast zu verteilen", erklärte der Conti-Chef. Als Mindestrendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) gibt Degenhart 20 Prozent vor.
Der Produktionsstart könnte 2024/2025 erfolgen. In die derzeit gebräuchlichen Lithium-Ionen-Akkus würde Conti nicht investieren. "Wir brauchen einen Technologiesprung bei Energiedichte und Kosten", so Degenhart. Dieser sei von einer neuen Generation sogenannter Solid-State-Batterien zu erwarten. Degenhart: "Solche Festkörperzellen kommen ohne flüssigen Elektrolyt aus und sind somit nur schwer entflammbar."
Sollte Conti einen Akku-Bau beschließen, wären perspektivisch drei Werke in Europa, Amerika und Asien zu erwarten. Degenhart: "Wir müssten jeweils kundennah produzieren." Deutschland kommt wegen des hohen Strompreises als Standort nicht in Betracht. "LG und Samsung ziehen kleinere Akku-Werke in Polen und Ungarn hoch, dort ist der Strom 50 Prozent günstiger", sagte Degenhart.
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November 12, 2017 02:57 ET (07:57 GMT)
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