Von David Benoit und Sharon Terlep
NEW YORK (Dow Jones)--Der aktivistische Investor Nelson Peltz hat vorläufig sein Ziel erreicht, einen Sitz im Board von Procter & Gamble zu ergattern. Der Konsumgüterkonzern erlitt damit eine peinliche Schlappe, nachdem er vor einiger Zeit verkündet hatte, die Attacke des Investors abgewehrt zu haben.
Ganz ausgefochten ist der Streit noch nicht. In einer Neuauszählung der vor einem Monat auf der Hauptversammlung abgegebenen Stimmen zur Besetzung des Postens erzielte Peltz nun einen hauchdünnen Vorsprung von 0,0016 Prozent. Peltz reklamierte sogleich den Sieg für sich, doch Procter & Gamble trat noch auf die Bremse und verwies darauf, dass das Abstimmungsergebnis erst vorläufig sei und noch überprüft werden müsse. Die Neuauszählung der Stimmen war notwendig geworden, nachdem Peltz in der ersten Auszählung noch unterlegen gewesen war.
Beide Seiten bekämpfen sich verbissen und haben schon 60 Millionen US-Dollar zur Werbung für ihre jeweiligen Positionen ausgegeben.
Wenn das Ergebnis der neuen Auszählung Bestand haben sollte, dürfte Peltz den Konsumgüterkonzern drängen, seine Unternehmensstruktur einfacher zu gestalten und die eigenen Marken für eine Rückgewinnung von Marktanteilen zu repositionieren.
P&G und das Investmentvehikel von Peltz können nun die Neuauszählung der Stimmen genauer unter die Lupe nehmen. Geklärt werden muss, ob nur Stimmen von dazu berechtigten Aktionären abgegeben wurden, ob Stimmzettel richtig ausgefüllt wurden und ob niemand mehr als eine Stimme abgegeben hat.
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November 16, 2017 01:34 ET (06:34 GMT)
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