(Neu: Schlusskurs, Tief seit Juni 2016)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zuletzt hochgekochten Sorgen über die
Geschäftsaussichten der Fresenius-Tochter Kabi haben die Aktien des
Medizinkonzerns am Freitag nach einem skeptischen Analystenkommentar
belastet. Analyst Ian Douglas-Pennant von der Schweizer Großbank UBS
rechnet mit mehr Druck auf Kabi und sprach eine Verkaufsempfehlung
für Fresenius
Seit ihrem Rekordhoch bei knapp über 80 Euro im Juni haben sie nun schon fast ein Fünftel ihres Wertes eingebüßt. Aktuell kosten sie damit wieder so viel wie vor einem Jahr. Im Tief erreichten sie mit 62,93 Euro den tiefsten Stand seit rund anderthalb Jahren.
Der Abwärtsdruck hatte sich Anfang November nach der Vorlage der Geschäftszahlen für das dritte Quartal verstärkt. "Ein solides, aber nicht inspirierendes Quartal", hatte etwa Analyst Oliver Metzger von der Commerzbank geschrieben. Das Haar in der Suppe seien die Geschäftsaussichten für die Flüssigmedizin-Sparte Kabi und für das Klinikgeschäft Helios.
UBS-Analyst Douglas-Pennant blickt mittlerweile vorsichtiger auf Kabi. Neben dem möglichen Konkurrenzdruck durch neue Anbieter von injizierbarer Medizin verwies er in der Studie auf eine Konsolidierung auf der Kundenseite. Nach vielen Zusammenschlüssen in den vergangenen Jahren komme der Großteil der Bestellungen mittlerweile vermutlich von nur noch drei Kunden. Deren Verhandlungsmacht sei vermutlich entsprechend stark, was auf die Preise drücken könnte.
Der Experte reduzierte seine Gewinnerwartungen für Fresenius deutlich und senkte das Kursziel von 74 auf 57 Euro. Im Vergleich zum Schlusskurs vom Donnerstag sieht er damit ein mittelfristiges Kursrisiko von rund 15 Prozent und stufte die Aktien von "Neutral" auf "Sell" ab./mis/she/tih/stb
ISIN DE0005785604
AXC0214 2017-11-17/19:21