FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Post ist scheinbar Opfer eines größer angelegten Brief-Betrugs geworden. Ein Sprecher bestätigte, dass die Staatsanwaltschaft Koblenz seit Frühjahr wegen möglichen Betrugs bei der Einlieferung von Geschäftskundenpost ermittle, durch den der Deutschen Post Schaden entstanden sei. So sei es bei der Einlieferung von Geschäftskundenpost in mehreren Briefzentren mutmaßlich zur Abrechnung von nicht eingelieferten Briefsendungen gekommen, für die die Post aber zahlte. Zum möglichen Schaden konnte der Post-Sprecher, auch mit Verweis auf noch laufende Ermittlungen, keine Angaben machen.
Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung bezifferte den Schaden unter Berufung auf Branchenschätzungen auf 50 Millionen bis 100 Millionen Euro. Das Geld zahlte die Deutsche Post als Geschädigte an Zulieferfirmen für Ware, die nie angeliefert worden sei, so die Zeitung.
Die Deutsche Post bearbeitet 58 Millionen Briefsendungen pro Tag, davon sind 85 Prozent Geschäftskundenpost, so der Sprecher. Je nach Menge und Einlieferungsort steht den einliefernden Firmen bis zu 44 Prozent des Portos zu.
Die Staatsanwaltschaft Koblenz war am Sonntag nicht unmittelbar für eine Stellungnahme zu erreichen.
Mitarbeit: Ulrike Dauer
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/kla
(END) Dow Jones Newswires
November 19, 2017 10:24 ET (15:24 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.