Die Deutsche Bank
Nach einem mageren ersten Quartal erhöht der neue Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing beim Konzernumbau das Tempo. Zweieinhalb Wochen nach seiner Beförderung auf den Chefposten streicht der bisherige Privatkundenvorstand das Investmentbanking zusammen. Der Fokus soll verstärkt europäischen Kunden gelten - Firmen wie Privatpersonen. In den USA und in Asien will die Bank die Aktivitäten dagegen zurückfahren.
"Wir denken das ist die richtige Strategie", schrieb Kian
Abouhossein von JPMorgan
Allerdings, schränkte der Analyst ein, fehle es noch an Details und
an einem Zeitplan für die angekündigten Maßnahmen. Mit dieser
Ansicht steht er nicht allein da. Auch Christoph Blieffert von der
Commerzbank
Abouhossein zufolge geht es der Deutschen Bank weniger um die Zusammensetzung der Erträge in den einzelnen Geschäftsbereichen. Vielmehr wolle das Institut die Renditen erhöhen und die Risiken minimieren. In der Vergangenheit habe die Bank jedoch nicht "liefern", also Erfolge vorweisen können. Es bleibe daher zunächst bei seiner Einstufung "Neutral" für die Aktie mit einem Kursziel von 12 Euro.
Die schlechten Ergebnisse im ersten Quartal und die schwache
Ausstattung der Bank mit Kapital sprächen für einen Umbau,
argumentierte auch John Peace von der Credit Suisse
Die tief sitzende Skepsis der Anleger mit Blick auf die Zukunft der Bank spiegelt sich im Kursverlauf wider: Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund ein Viertel eingebüßt. Damit ist sie weit hinter die Papiere der Konkurrenz zurückgefallen - der europäische Bankensektor insgesamt hat in diesem Zeitraum lediglich um 3 Prozent nachgegeben.
Der Börsenwert der Deutschen Bank ist auf knapp 25 Milliarden Euro
geschrumpft. Zum Vergleich: Europas wertvollste Bank, die britische
HSBC
ISIN DE0005140008
AXC0229 2018-04-26/12:07