Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Die bei der Europäischen Zentralbank (EZB) angesiedelte Bankenaufsicht SSM hat die mit einer britischen Lizenz in der EU tätigen Banken gemahnt, sich für den Fall eines harten Brexit rechtzeitig um eine SSM-Lizenz zu bemühen. "Im Falle eines harten Brexit könnte der Zugang dieser Institute zum einheitlichen europäischen Markt durch den europäischen Passport von einem Tag auf den anderen erlöschen. Insofern überrascht es uns ein wenig, dass wir bisher nur von knapp der Hälfte der betroffenen Banken kontaktiert wurden und bislang noch nicht die hohe Anzahl an Anträgen für eine SSM-Banklizenz erkennen können", sagte der Chef der Abteilung 4 der Bankenaufsicht, Korbinian Ibel, bei der Handelsblatt-Jahrestagung zur europäischen Bankenaufsicht in Frankfurt.
Es fänden zwar viele Gespräche statt, sagte Ibel, aber es gebe einen großen Unterschied zwischen Gesprächen und der formalen Beantragung einer Banklizenz. "Die formale Beantragung ist das, was letztlich zur Lizenz führt. Wir hoffen, dass das in Kürze weiter an Fahrt gewinnt", sagte der Bankenaufseher.
Nach seiner Aussage steht die Aufsicht auch mit jenen direkt beaufsichtigten Instituten in intensivem Kontakt, die signifikante Geschäftsbeziehungen in Großbritannien haben. "Unser Ziel ist es, dass die Institute ein klares Bild dafür entwickeln, welche Risiken ein harter Brexit für sie haben wird, dass sie darauf vorbereitet sind und die entsprechenden Maßnahmen getroffen haben", sagte er.
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November 22, 2017 04:20 ET (09:20 GMT)
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