FRANKFURT (Dow Jones)--Das über einen längeren Zeitraum rückläufige Wachstum der Arbeitsproduktivität in Deutschland ist nach Erkenntnissen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) durch die Abfolge mehrerer, jeweils temporär wirksamer Faktoren erklärbar und nicht als Ergebnis eines dauerhaften Trends zu sehen. In einem für Bundesfinanz- und Bundeswirtschaftsministerium erstellten Gutachten nennt das IfW für den Zeitraum seit der Wiedervereinigung fünf Hauptgründe, die den Produktivitätsfortschritt in verschiedenen Phasen gedämpft haben.
Es handelt sich um den Aufholprozess nach der deutschen Wiedervereinigung, ein im internationalen Vergleich schwaches Ausmaß der Digitalisierung, die demografische Entwicklung, den sektoralen Strukturwandel und das deutsche "Arbeitsmarktwunder". "Andere häufig genannte Faktoren, wie das Fehlen gut ausgebildeter Arbeitskräfte, das verstärkte Outsourcing bestimmter Tätigkeiten oder die Finanzkrise, spielten dagegen keine nennenswerte Rolle", schreibt Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW und einer der verantwortlichen Autoren der Studie, in einer Mitteilung.
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November 23, 2017 05:30 ET (10:30 GMT)
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