FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich bei der jüngsten Zinssitzung wegen der Sorge vor einer möglichen scharfen Marktreaktion gegen ein Enddatum für die Anleihekäufe entschieden. Ein fester Termin hätte möglicherweise zu Preisanpassungen und damit einer unangemessenen Verschärfung der finanziellen Bedingungen geführt, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichten Protokoll der Zinssitzung vom 25. und 26. Oktober.
Allerdings vertraten die europäischen Währungshüter laut dem Protokoll nicht einhellig diese Auffassung. Demnach habe es einige Ratsmitglieder gegeben, die in dem getroffenen Beschluss auch Gefahren sehen. Der Verzicht auf ein festes Enddatum der Anleihekäufe könnte demnach die Erwartung auf eine Verlängerung der milliardenschweren Käufe von Wertpapieren verstärken. Eine solche Verlängerung sei aber nur gerechtfertigt, wenn es zu einer neuen schweren Krise kommen sollte.
Auf der Oktober-Sitzung hatte der EZB-Rat zwar eine Reduzierung der Anleihekäufe von monatlich 60 Milliarden Euro auf nur noch 30 Milliarden Euro ab Januar beschlossen. Allerdings verzichtete der Rat auf eine Festlegung eines Enddatums und erklärte vielmehr, dass die Käufe noch bis mindestens September 2018 fortgesetzt werden./jkr/bgf/zb
"The announcement of an end date could induce market participants to frontload possible price adjustments, which might lead to an undue tightening in financial conditions," the accounts show.
"Some concerns were also expressed that the open-ended nature of the asset purchase program might generate expectations of further extensions as the intended end date of the program approached," accounts of the Oct. 25-26 Governing Council meeting showed on Thursday. "From the current perspective that did not appear justified in the absence of major new shocks."
AXC0172 2017-11-23/15:00