Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--In Europa gibt es nach Ansicht von Bankenaufseherin Daniele Nouy zu viele Kreditinstitute. Es sei in Europa das Phänomen des "Overbanking" zu beobachten, sagte die Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB) bei der Handelsblatt-Tagung European Banking Regulation. Für die erforderliche Konsolidierung sei der Weg jedoch mittlerweile geebnet.
Die Bankenunion habe uns "einem echten europäischen Bankenmarkt näher gebracht, was wiederum die Attraktivität grenzüberschreitender Fusionen erhöht", sagte Nouy. "Wir müssen sicherstellen, dass die Regulatorik grenzüberschreitende Fusionen nicht beeinträchtigen."
In Bezug auf die Gesundheit der Bankbilanzen hob sie die Bedeutung genügend qualitativ hochwertigen Eigenkapitals und qualitativ hochwertiger Vermögenswerte hervor. Letztere seien nicht immer vorhanden. Sie verwies auf die nach wie vor hohen Bestände an notleidenden Krediten (NPL) in einigen Bereichen des Bankensektors. Sie belasteten die Gewinne, untergrüben das Vertrauen in die Banken und erforderten die ständige Aufmerksamkeit der Mitarbeiter und Führungskräfte.
Zwar sei beim NPL-Abbau seit 2015 schon viel passiert, einige Banken müssten aber größere Anstrengungen als bisher unternehmen. Außerdem müssten die europäischen Banken dafür Sorge tragen, dass das NPL-Problem künftig nicht wieder auftritt.
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November 24, 2017 07:29 ET (12:29 GMT)
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