MÜNCHEN (Dow Jones)--Bayer hat bei einem seiner wichtigsten Krebsmedikamente einen Rückschlag erlitten. In einer Phase-III-Studie zur Behandlung einer bestimmten Form von Prostatakrebs führte der Einsatz des Wirkstoffs Radium-223-dichlorid in Verbindung mit Kombination mit Abirateronacetat und Prednison/Prednisolon zu vermehrten Knochenbrüchen und Todesfällen.
Auf Empfehlung des unabhängigen Datenüberwachungsgremiums der Studie informiert Bayer jetzt Patienten und Ärzte über die Art ihrer Behandlung. Nur ein Teil der Studienteilnehmer waren mit Radium-223-dichlorid in Verbindung mit den beiden anderen Substanzen behandelt worden, die anderen erhielten stattdessen ein Placebo. Üblicherweise werden Studien erst "entblindet", wenn die Datenbasis abgeschlossen ist.
"Unsere oberste Priorität gilt der Sicherheit der Patienten", erklärte Mike Devoy, Chief Medical Officer von Bayer. "Deshalb entblinden wir die Studie jetzt, um die Studienergebnisse gründlich zu analysieren." Bayer wolle auch künftig das Potenzial des Wirkstoffs bei Tumoren mit hohem medizinischem Bedarf untersuchen.
Der Wirkstoff Radium-223 von Bayer ist unter dem Markennamen Xofigo in mehr als 50 Ländern zugelassen, in den EU-Ländern zur Behandlung von Erwachsenen mit kastrationsresistentem Prostatakarzinom (CRPC) und symptomatischen Knochenmetastasen ohne bekannte viszerale Metastasen. CRPC ist eine fortgeschrittene Form von Prostatakrebs, die in 90 Prozent aller Fälle mit Knochenmetastasen einhergeht.
2016 machte Bayer mit Xofigo einen Umsatz von 331 Millionen Euro, zwei Drittel davon in den USA.
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December 01, 2017 00:19 ET (05:19 GMT)
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