FRANKFURT (Dow Jones)--Trotz Überkapazitäten beurteilt Moody's die Aussichten der europäischen Stahlbranche im nächsten Jahr als stabil. Basis dafür ist aus Sicht der Ratingagentur unter anderem eine anhaltend gute Stahlnachfrage aus den Sektoren Auto- und Bauindustrie sowie Investitionsgütern. Sie dürfte im Vergleich zu 2017 um 1,5 Prozent zulegen, erklärte Moody's, und läge damit fast auf dem Niveau des prognostizierten BIP-Wachstums von 1,9 Prozent.
Unterstützt würden die Bonitätsbewertungen der Stahlunternehmen auch von steigenden Gewinnen in der Branche und mutmaßlichen Erfolgen der EU im Kampf gegen Dumpingpreise. Die Maßnahmen, die unter anderem gegen China ergriffen würden, dürften die Preissetzungsmacht der europäischen Hersteller verbessern. Gleichwohl sei mit moderat steigenden Stahleinfuhren im nächsten Jahr nach Europa zu rechnen.
Zur besseren Profitabilität der Stahlhersteller tragen aus Sicht von Moody's höhere Preisspreads ebenso bei wie eine Auslastungsquote, die am oberen Ende einer Spanne von 75 bis 85 Prozent liegen könnte. Mit steigenden Gewinnen dürfte es den Stahlkonzernen möglich werden, ihre Verschuldung zu senken.
Keine Entspannung erwartet Moody's auf absehbare Zeit bei den Überkapazitäten. Trotz der angekündigten Zusammenschlüsse - genannt werden die Übernahme von Ilva durch Arcelormittal und die Fusion von Thyssenkrupp Steel mit Tata Steel - werde sich an den Erzeugungskapazitäten in den nächsten 18 bis 24 Monaten nichts zum Positiven verändern, schätzt Moody's.
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December 08, 2017 08:13 ET (13:13 GMT)
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