Die geplanten chinesischen Strafzölle auf
Flugzeuge aus den USA drohen den US-Konzern Boeing
Boeing-Aktien verloren nach den Nachrichten deutlich an Wert. Im vorbörslichen New Yorker Handel ging es für die Papiere um mehr als sechs Prozent abwärts. Der Kurs der Airbus-Papiere gab in einem schwächelnden Gesamtmarkt in Paris um rund ein Prozent nach.
China gilt als größter Zukunftsmarkt für die Luftfahrt. Laut dem internationalen Luftfahrtverband IATA soll das Land voraussichtlich 2022 die USA an der Spitze ablösen. Im Jahr 2036 erwartet der Verband in China 921 Millionen Passagiere. Boeing selbst hob im vergangenen Jahr seine Prognose für den Flugzeugbedarf in China an. Demnach dürften dort bis 2036 etwa 7240 neue Flugzeuge benötigt werden - mit einem Listenpreis-Wert von 1,1 Billionen US-Dollar (895 Mrd Euro).
Die Zölle träfen Flugzeuge mit einem Gewicht von 15 bis 45 Tonnen. Mehr als ein Viertel der Auslieferungen Boeing gingen im vergangenen Jahr nach China. Dort hatte das Unternehmen zuletzt einen Marktanteil von mehr als 50 Prozent.
Airbus als europäischer Konzern wäre von den geplanten Strafzöllen aus China voraussichtlich nicht betroffen. Zudem hätte das Unternehmen für solche Fälle ein Stück weit vorgebaut. So betreibt Airbus neben seinen Hauptstandorten Toulouse und Hamburg seit 2008 auch im chinesischen Tianjin eine Endfertigungslinie für seine Mittelstreckenjets der A320-Reihe. Im US-Bundesstaat Alabama nahm 2015 ein weiteres Airbus-Werk dieser Art den Betrieb auf.
Vor wenigen Monaten eröffnete der US-Standort Airbus in einem
anderen Zoll-Streit die Möglichkeit für einen empfindlichen Stich
gegen Boeing. So übernimmt Airbus die Mehrheit an der neuen
Mittelstrecken-Baureihe C-Serie des kanadischen Flugzeugherstellers
Bombardier
ISIN NL0000235190 US0970231058 CA0977512007
AXC0123 2018-04-04/13:04