Unicredit will ab 2019 Ausschüttungsquote erhöhen
Von Pietro Lombardi und Christine Benders-Rüger
FRANKFURT (Dow Jones)--Die italienische Großbank Unicredit sieht sich bei ihrem Konzernumbau auf Kurs und will die Aktionäre ab 2019 stärker am Gewinn beteiligen. Anlässlich des Investorentages der Bank in London erklärte CEO Jean Pierre Mustier: "Der Restrukturierungsplan Transform 2019 liegt voll im Soll und zeigt erste positive Ergebnisse, die durch eine erneute wirtschaftliche Dynamik in der gesamten Gruppe untermauert werden. Wir bestätigen alle unsere ursprünglichen Hauptziele, insbesondere unser RoTE-Ziel (Return on Tangible Equity) von über 9 Prozent, während wir gleichzeitig unser Risikoprofil weiter verbessern und das Ziel für die Brutto-NPEs (Non-Performing Exposures) des Konzerns um weitere 4 Milliarden senken".
Bei der Kennziffer RoTE, der in den Präsentationen der Unicredit verwendet wird, wird nur das Eigenkapital berücksichtigt, das von der Bankenaufsicht auch voll anerkannt ist. Die Unicredit hat harte Zeiten hinter sich. Im vergangenen Jahr schrieb die Bank einen Nettoverlust von 11,8 Milliarden Euro wegen der Restrukturierungsmaßnahmen und Risikorückstellungen. Die Bank brachte zur Stärkung des Kapitalpuffers eine Kapitalerhöhung über 13 Milliarden Euro auf den Weg und ließ die Dividende ausfallen.
Die Aktionäre wollen die Italiener nach der abgeschlossenen Restrukturierung wieder stärker am Gewinn beteiligen. Für 2019 peilt die Unicredit eine höhere Ausschüttungsquote von 30 Prozent an. Dies gelte für die Dividende, die dann 2020 ausgezahlt werden soll. Für die Zeit danach stellte die Muttergesellschaft der HVB in Aussicht, bis zur Hälfte des Gewinns als Dividende auszuschütten. Für 2017 und 2018 soll die Ausschüttungsquote bei 20 Prozent liegen.
Die Unicredit erklärte weiter, man rechne jetzt damit, dass Ziel bei der Reduzierung der Brutto-NPEs im Jahr 2019 zu übertreffen. Die Bank strebt nun für 2019 Brutto-NPEs von 40,3 Milliarden Euro an, verglichen mit 77,8 Milliarden Euro im Jahr 2015.
Die Bank erwartet, dass die nicht zum Kerngeschäft gehörenden Brutto-NPEs bis 2019 auf 17,2 Milliarden Euro zurückgehen werden. Das bisherige Ziel lag bei 19,2 Milliarden Euro. "Heute verkünden wir auch den eigenfinanzierten vollständigen Abbau unseres Nicht-Kern-NPEs-Portfolios bis Ende 2025", sagte CEO Mustier weiter.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/cbr/jhe/smh
(END) Dow Jones Newswires
December 12, 2017 04:08 ET (09:08 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.