Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Eurozone-Industrieproduktion steigt entgegen den Erwartungen
Die Industrieproduktion des Euroraums hat sich im Oktober besser als erwartet entwickelt. Nach Mitteilung von Eurostat stieg sie gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent und lag um 3,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten dagegen einen Rückgang um 0,3 Prozent und eine Jahresrate von 3,5 prognostiziert. Der vorläufig für September gemeldete monatliche Rückgang von 0,6 Prozent wurde auf 0,5 Prozent revidiert.
RWI hebt deutsche Wachstumsprognosen an
Das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI hat seine Prognosen für das Wirtschaftswachstum in Deutschland im laufenden und kommenden Jahr angehoben, für 2019 jedoch leicht zurückgenommen. Laut RWI ist für 2017 nun mit einem Anstieg des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,3 (bisher: 1,9) Prozent zu rechnen. Für 2018 werden 2,2 (2,1) Prozent prognostiziert, und für 2019 erwartet das RWI 1,9 (2,0) Prozent Wachstum.
Britische Reallöhne weiter unter Druck
Die Reallöhne in Großbritannien sind in den drei Monaten bis Oktober trotz des robusten britischen Arbeitsmarktes erneut gesunken. Sie verringerten sich um 0,4 Prozent und waren damit zum achten Mal nacheinander rückläufig. Die Arbeitslosenquote in Großbritannien lag im Zeitraum August bis Oktober bei 4,3 Prozent und damit auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als vier Jahrzehnten. Zugleich zeigten sich erste Anzeichen einer Schwäche auf dem Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erwerbstätigen ging mit 56.000 zum zweiten Mal in Folge zurück.
Deka: EZB könnte lange Wiederanlage von Fälligkeiten zusagen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat aus Sicht der Dekabank eine noch ungenutzte Option für den Fall einer Verschlechterung des finanziellen Umfelds: Sie könnte ihre Forward Guidance zur Wiederanlage von Mitteln fällig gewordener Anleihen aus dem APP-Ankaufprogramm so ändern, dass sie eine sehr lange Wiederanlage zusagt. "Dies löst entsprechende Erwartungen aus, die sich bereits in der Gegenwart in den Renditen lang laufender Wertpapiere niederschlagen und so eine expansive Wirkung entfalten", schreibt Analyst Kristian Tödtmann
EZB teilt bei Dollar-Tender 54 Mio US-Dollar zu
Die Nachfrage nach Dollar-Liquidität im Euroraum hat sich etwas erhöht. Bei dem siebentägigen Tender zur Bereitstellung von Liquidität in US-Dollar teilte die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittwoch 54 Millionen US-Dollar zu. Damit wurden Gebote von zwei Banken bedient. Bei der am 6. Dezember abgewickelten Auktion waren 40 Millionen an zwei Institute zugeteilt worden. Der Zinssatz betrug 1,91 (1,66) Prozent.
Europaabgeordnete fordern klare Zusagen Londons zu Brexit-Vereinbarungen
Im Europaparlament haben Sprecher mehrerer Fraktionen die britische Regierung davor gewarnt, die in der ersten Phase der Brexit-Verhandlungen getroffenen Absprachen wieder in Frage zu stellen. Sie reagierten damit am Mittwoch auf die Äußerung des britischen Brexit-Ministers David Davis, der die am vergangenen Freitag verkündigte Einigung zu mehreren zentralen Verhandlungspunkten als reine "Absichtserklärung" bezeichnet hatte.
Gasversorgung nach Explosion in Österreich wieder angelaufen
Nach der schweren Explosion in Österreichs größtem Erdgasterminal ist die Gasversorgung wieder angelaufen. Alle Transitleitungen seien vor Mitternacht wieder in Betrieb genommen worden, sagte der Chef des Netzbetreibers Gas Connect Austria, Harald Stindl, am Mittwoch dem Radiosender Ö1. Alle Leitungen seien wieder "zu 100 Prozent leistungsfähig".
IG Metall sagt Teilnahme an Stahlgipfel NRW ab
Der von Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) geplante Stahlgipfel am nächsten Montag wird ohne die Arbeitnehmervertreter der Branche stattfinden. IG Metall und die eingeladenen Betriebsräte sagten ihre Teilnahme an dem Treffen ab. Zur Begründung nannte IG-Metall-Bezirksleiter Knut Giesler die aktuelle Untätigkeit der konservativen Landesregierung angesichts der geplanten Stellenstreichungen im Revier bei Siemens, Thyssenkrupp, General Electric und Goodrich Control Systems. In Nordrhein-Westfalen drohe an mehreren Stellen ein Ausverkauf von industrieller Wertschöpfung.
Stegner verteidigt Modell einer Kooperationsregierung gegen Kritik der Union
SPD-Vize Ralf Stegner hat vor dem Treffen von Union und SPD das Modell einer Kooperationskoalition gegen die Kritik der CDU/CSU verteidigt. Die Wähler hätten am 24. September gesagt, sie wollten kein "weiter so", sagte Stegner am Mittwoch im Deutschlandfunk. "Das kann man doch nicht ignorieren." Deswegen werde momentan darüber geredet, was es als Alternativen dazu gebe, "was die Wähler offenkundig nicht wollten".
Weil erwartet schwierige Gespräche zwischen SPD und Union
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) erwartet schwierige Gespräche mit CDU und CSU über eine Regierungsbildung. "Es gibt unübersehbare Meinungsunterschiede zwischen der Union einerseits und der SPD andererseits", sagte Weil am Mittwoch dem Sender NDR Info. Die SPD wolle aber offen in die Diskussionen einsteigen.
CDU-Politiker Kretschmer ist neuer Ministerpräsident in Sachsen
Der CDU-Politiker Michael Kretschmer ist zum neuen Ministerpräsidenten in Sachsen gewählt worden. Im Dresdner Landtag erhielt der 42-Jährige am Mittwoch im ersten Wahlgang 69 von 122 abgegebenen Stimmen. Kretschmer tritt die Nachfolge von Stanislaw Tillich (CDU) an, der wegen der Wahlschlappe seiner Partei bei der Bundestagswahl in Sachsen nach rund neun Jahren im Amt seinen Rückzug angekündigt hatte.
BayernLB: Alabama-Ergebnis erhöht politisches Blockaderisiko
Der Sieg des Demokraten Douglas Jones bei der Nachwahl zum US-Senat im Bundesstaat Alabama könnte nach Einschätzung der BayernLB Konsequenzen für die US-Politik haben. "Dadurch wird die republikanische Mehrheit im US-Senat ab 2018 auf nur noch einen Sitz schrumpfen und somit wird die Gefahr politischer Blockaden in den USA noch größer als sie es bisher schon war", schreiben die Analysten Wolfgang Kiener und Manuel Andersch in ihrem Morgenkommentar. Jones hatte sich gegen den umstrittenen Republikaner Roy Moore durchgesetzt.
Türkei ruft zu Anerkennung Jerusalems als "Hauptstadt Palästinas" auf
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat zur Anerkennung Jerusalems als "Hauptstadt Palästinas" aufgerufen. "Ich rufe die Staaten auf, die das internationale Recht verteidigen, das besetzte Jerusalem als die Hauptstadt Palästinas anzuerkennen", sagte Erdogan am Mittwoch zur Eröffnung eines Gipfels der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul. Die islamischen Staaten würden niemals "die Forderung nach einem souveränen und unabhängigen Palästina mit Jerusalem als Hauptstadt" aufgeben.
Palästinenserpräsident spricht USA Vermittlerrolle in Friedensprozess ab
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hat den USA jede Rolle als Vermittler im Friedensprozess im Nahen Osten abgesprochen. Nach der Entscheidung von US-Präsident Donald Trump zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels könne Washington keine Rolle mehr in dem Friedensprozess spielen, sagte Abbas am Mittwoch auf einem Sondergipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) in Istanbul zur Jerusalem-Frage.
Deutsche Industrie begrüßt US-Pläne für neuerliche bemannte Mondmission
Der Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) hat die Pläne der US-Regierung für eine neue bemannte Mondmission begrüßt. 45 Jahre nach dem bislang letzten Flug von Menschen zum Mond dränge sich das Projekt "geradezu auf", sagte BDLI-Präsident Marco Fuchs der Rheinischen Post.
Philippinischer Kongress verlängert Kriegsrecht für Süden des Landes
Der philippinische Kongress hat das Kriegsrecht im Süden des Inselstaats für ein Jahr verlängert. Ober- und Unterhaus stimmten am Mittwoch mit großer Mehrheit für den Antrag von Präsident Rodrigo Duterte, der dies mit dem anhaltenden Kampf gegen Islamisten und kommunistische Rebellen in der Region Mindanao begründet hatte.
+++ Konjunkturdaten
GROßBRITANNIEN
Arbeitslosengeldbezieher Nov +5.900; Quote 2,3%
USA
MBA Market Index Woche per 8. Dez -2,3% auf 398,8 (Vorwoche: 408,3)
MBA Purchase Index Woche per 8. Dez -1,1% auf 247,9 (Vorwoche: 250,6)
MBA Refinance Index Woche per 8. Dez -2,5% auf 1.281,0 (Vorwoche: 1.313,9)
DJG/DJN/AFP/smh/hab
(END) Dow Jones Newswires
December 13, 2017 07:37 ET (12:37 GMT)
Copyright (c) 2017 Dow Jones & Company, Inc.