BERLIN (Dow Jones)--Die Grünen sehen nach der geplatzten Übernahme des österreichischen Ferienfliegers Niki aus der Insolvenzmasse von Air Berlin die Strategie der Bundesregierung gescheitert. "Nun endet der Lufthansa-Lobbyismus von Merkel, Dobrindt & Co. mit einer Bruchlandung", erklärte die Grünen-Wirtschaftspolitikerin Katharina Dröge auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Für die Abgeordnete gibt es nach dem Rückzug der Lufthansa nur Verlierer. "Niki-Mitarbeiter müssen erneut um ihre Jobs bangen, Kunden um den Verfall ihrer Tickets", monierte Dröge. Zu guter Letzt könne es nun auch die Steuerzahler treffen, weil die Rückzahlung des staatlichen Kredits unwahrscheinlicher geworden sei. "Das wäre ein Desaster", so die Grünen-Politikerin, die die Übernahme von weiten Teilen der Air Berlin durch die Lufthansa stets kritisch bewertet hatte.
Die Kranichlinie hat den Kauf von Niki gestoppt, weil sie den Widerstand der EU-Wettbewerbshüter trotz Nachbesserungen als zu stark einschätzte. Ohne das Geld der Lufthansa ist die Niki akut pleitegefährdet.
Die Bundesregierung hatte sich massiv für die Übernahme der Air Berlin durch den deutschen Branchenprimus stark gemacht. Ein Kredit von 150 Millionen Euro sicherte zunächst den Flugbetrieb von Air Berlin. Ex-Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) wollte einen nationalen Champion schaffen. Auch Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hatte sich für diese Lösung ausgesprochen.
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December 13, 2017 09:42 ET (14:42 GMT)
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