Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Ölpreise schieben US-Verbraucherpreise an - Kerninflation gibt nach
Die US-Verbraucherpreise sind im November wegen höherer Ölpreise gestiegen, doch die Kerninflation ist zurückgegangen. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, kletterten die Verbraucherpreise in der Gesamtrate um 0,4 Prozent gegenüber dem Vormonat. Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Anstieg in dieser Höhe gerechnet. Die für den Oktober gemeldete Preisentwicklung von plus 0,1 Prozent wurde bestätigt. Im Monatsvergleich legte die Kernteuerung lediglich um 0,1 Prozent zu. Volkswirte hatten eine Rate von 0,2 Prozent erwartet.
US-Realeinkommen steigen im November leicht
Die Realeinkommen in den USA sind im November gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gestiegen. Wie das US-Arbeitsministerium mitteilte, war im Oktober ein Rückgang um 0,2 Prozent zu verzeichnen.
Opec reduziert Förderung bei steigender US-Produktion
Die Produktion der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) ist im November angesichts einer zunehmenden US-Produktion gesunken. Nach Mitteilung der Opec ging die tägliche Förderung um 133.500 Barrel auf 32,45 Millionen Barrel zurück. Das war der niedrigste Stand in sechs Monaten. Die Opec und ihre von Russland angeführten Verbündeten haben sich verpflichtet, ihre gemeinsame Produktion bis Ende 2018 um 1,8 Millionen Barrel zu reduzieren.
US-Rohöllagerbestände fallen stärker als erwartet
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der Woche zum 8. Dezember stärker gesunken als erwartet. Die Lagerbestände fielen nach Angaben der staatlichen Energy Information Administration (EIA) um 5,1 Millionen Barrel gegenüber der Vorwoche. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten nur einen Rückgang um 2,9 Millionen erwartet. In der Vorwoche hatten sich die Lagerbestände um 5,6 Millionen Barrel verringert.
BVR: Hochkonjunktur in Deutschland hält 2018 an
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) rechnet in seiner neuen Konjunkturprognose damit, dass sich im kommenden Jahr das kräftige Wirtschaftswachstum Deutschlands fortsetzen wird. "Im Jahr 2018 dürfte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt um 2,2 Prozent zulegen", erklärte BVR-Vorstand Andreas Martin. Im laufenden Jahr werde der Anstieg voraussichtlich bei 2,3 Prozent liegen.
Bundesregierung sieht Rückzahlung des Air-Berlin-Kredits in Gefahr
Die Bundesregierung muss nach dem gescheiterten Kaufs des Ferienfliegers Niki durch die Lufthansa um die Rückzahlung des Notkredits bangen. "Durch den unerwarteten Ausfall der Erlöse aus dem Niki-Verkauf kann der vom Bund verbürgte Kredit der KfW an Air Berlin möglicherweise nur zum Teil zurückgezahlt werden", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert. Niki gehört zur der Insolvenzmasse von Air Berlin, die die Lufthansa zu großen Teilen schlucken will.
Grüne sehen Bruchlandung für Lufthansa-Lobbyismus der Regierung
Die Grünen sehen nach der geplatzten Übernahme des österreichischen Ferienfliegers Niki aus der Insolvenzmasse von Air Berlin die Strategie der Bundesregierung gescheitert. "Nun endet der Lufthansa-Lobbyismus von Merkel, Dobrindt & Co. mit einer Bruchlandung", erklärte die Grünen-Wirtschaftspolitikerin Katharina Dröge auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.
Finanzministerium beobachtet Bitcoin-Entwicklung
Das Bundesfinanzministerium hat vor dem Hintergrund der Kurssprünge bei der Kryptowährung Bitcoin deren Risiken betont und auf eine Pflicht zur Besteuerung von Spekulationsgewinnen hingewiesen. "Bitcoin sind kein gesetzliches Zahlungsmittel und unterliegen auch keiner Einlagensicherung", sagte Ministeriumssprecher Dennis Kolberg bei einer Pressekonferenz in Berlin.
Bundesregierung setzt weiter auf Instrument der sicheren Herkunftsstaaten
Die Bundesregierung setzt auch für die Zukunft auf das Instrument der sicheren Herkunftsstaaten, um den Zuzug von Flüchtlingen nach Deutschland zu begrenzen. Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch einen Bericht, demzufolge die bisher als sicher eingestuften Länder alle Voraussetzungen erfüllen, um es bei der bisherigen Praxis zu belassen.
Gasversorgung nach Explosion in Österreich wieder angelaufen
Nach der schweren Explosion in Österreichs größtem Erdgasterminal ist die Gasversorgung wieder angelaufen. Alle Transitleitungen seien vor Mitternacht wieder in Betrieb genommen worden, sagte der Chef des Netzbetreibers Gas Connect Austria, Harald Stindl, am Mittwoch dem Radiosender Ö1. Alle Leitungen seien wieder "zu 100 Prozent leistungsfähig".
Asiatische Investoren treiben Bitcoin-Preis nach oben
Hinter der atemberaubenden Rally der Digitalwährung Bitcoin steht ein neuer Akteur an den globalen Finanzmärkten: Millionen von asiatischen Privatanlegern. Zwar sorgte vergangene Woche vor allem der Start für Bitcoin-Futures in den USA für Aufmerksamkeit. Für einen Großteil des Handelsvolumens sind jedoch Chinesen, Japaner und neuerdings auch Südkoreaner verantwortlich.
Auch die Niederlande ziehen wegen Pkw-Maut gegen Deutschland vor EuGH
Nach Österreich ziehen auch die Niederlande gegen die geplante deutsche Pkw-Maut vor Gericht. Das Land werde sich Österreich anschließen und den Europäischen Gerichtshof (EuGH) einschalten, erklärte Infrastrukturministerin Cora van Nieuwenhuizen am Mittwoch in einem Schreiben an das Parlament. Die geplante Maut sei nicht nur eine Diskriminierung niederländischer Autofahrer, sondern auch eine Behinderung des Verkehrsflusses, begründete die Ministerin die Entscheidung.
Berlin sieht keine Folgen niederländischer Klage für die Maut
Die Bundesregierung sieht keine Auswirkung der niederländischen Klage gegen die Maut auf deren Einführung in Deutschland und hält Befürchtungen einer Beeinträchtigung des grenzüberschreitenden Verkehrs für unbegründet. "Die Ausschreibungen für das Mautsystem laufen, das heißt, die Maut kommt", sagte Verkehrsministeriumssprecher Ingo Strater bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Daran ändert auch die Klage der niederländischen Regierung in diesem Fall nichts."
EU könnte Handelsabkommen bald auf Brexit-Tagesordnung setzen
Fast 18 Monate nach dem Brexit-Referendum ist immer noch nicht annähernd geklärt, wie die künftigen Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und Großbritannien aussehen sollen. Jetzt, da man sich offenbar über die Austrittsbedingungen einig ist, könnte zumindest für ein Gespräch zu einer Übergangsregelung und zu den Rahmenbedingungen der künftigen Handelsbeziehungen der Weg frei sein.
EU-Parlament billigt Phosphate in Döner-Spießen mit knapper Mehrheit
Die Zukunft der Döner-Kebab-Spieße ist gesichert: Das Europaparlament hat am Mittwoch den Vorschlag der EU-Kommission gebilligt, phosphathaltige Zusatzstoffe in tiefgefrorenen Döner-Kebab-Spießen explizit EU-weit zu erlauben. Der Vorschlag des Gesundheitsausschusses, zunächst eine Untersuchung über mögliche gesundheitsschädliche Auswirkungen von Phosphaten abzuwarten, verfehlte im Plenum mit nur drei Stimmen die notwendige Mehrheit.
Tschechischer Präsident ernennt Minderheitsregierung um Babis
Tschechiens Präsident Milos Zeman hat am Mittwoch eine Minderheitsregierung unter Führung des umstrittenen Milliardärs Andrej Babis ernannt. Dem Kabinett gehören sechs Minister der vorherigen Mitte-links-Regierung an. Im Januar wird sich die neue Regierung einer Vertrauensabstimmung im Parlament stellen müssen.
DJG/DJN/AFP/apo
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December 13, 2017 13:00 ET (18:00 GMT)
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