Von Nick Timiraos
WASHINGTON (Dow Jones)--Die Federal Reserve hat ihre Geldpolitik weiter gestrafft. Sie erhöhte den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 1,25 bis 1,50 Prozent. An den Finanzmärkten war dieser Schritt allgemein erwartet worden. Der Offenmarktausschuss (FOMC) beschloss die Zinserhöhung mit zwei Gegenstimmen; Charles Evans and Neel Kashkari plädierten für stabile Zinsen. Die US-Währungshüter hielten zugleich an ihrem projizierten Zinspfad fest: Für 2018 werden weiter drei Schritte und für 2019 und 2020 je zwei Schritte in Aussicht gestellt.
Es war die dritte Zinserhöhung in diesem Jahr und die fünfte Straffung seit dem Ende der Finanzkrise. Die Fed hatte vor zwei Jahren, als der Leitzins bei fast null Prozent lag, damit begonnen, die Zinsen schrittweise wieder anzuheben.
Das größte Problem, vor dem US-Währungshüter derzeit stehen, ist der nach wie vor geringe Inflationsdruck, der weitere Zinserhöhungen im nächsten Jahr schwierig machen könnte. Das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, der Gesamtindex für die persönlichen Konsumausgaben (PCE), lag im Oktober nur um 1,6 Prozent höher als im Vorjahr. Die Fed strebt eine Inflationsrate von 2 Prozent an, doch dieser Wert wird seit fünfeinhalb Jahren verfehlt.
Fed-Chefin Janet Yellen wird um 20.30 Uhr (MEZ) die Zinsentscheidung in einer Pressekonferenz erläutern. Die Marktteilnehmer dürften insbesondere darauf achten, welche Aussagen über den künftigen Zinspfad getroffen werden. Es ist Yellens letzte Pressekonferenz nach einer Zinsentscheidung, denn ihre Amtszeit endet am 3. Februar 2018. Ihr Nachfolger ist Jerome Powell, der seit 2012 dem FOMC angehört.
(Mitarbeit: Andreas Plecko)
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December 13, 2017 14:14 ET (19:14 GMT)
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