Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Die US-Notenbank hat ihre Geldpolitik weiter gestrafft und den Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 1,25 bis 1,50 Prozent erhöht. Der Offenmarktausschuss (FOMC) beschloss die Zinserhöhung mit zwei Gegenstimmen. Die US-Währungshüter hielten zugleich an ihrem projizierten Zinspfad fest: Für 2018 werden weiter drei Schritte und für 2019 und 2020 je zwei Schritte in Aussicht gestellt. Das größte Problem, vor dem die US-Währungshüter derzeit stehen, ist der nach wie vor geringe Inflationsdruck, der weitere Zinserhöhungen im nächsten Jahr schwierig machen könnte. Fed-Chefin Janet Yellen sagte, "ich glaube immer noch, dass sich die überraschende Schwäche der Inflation als vorübergehend herausstellen wird." Sie rechne mit einer Stabilisierung der Inflation in den nächsten Jahren. Allerdings sei "das Verständnis der Faktoren, die die Inflation bestimmten, nicht perfekt". Die Fed erhöhte ihre Prognosen für das gesamtwirtschaftliche Wachstum und erklärte, sie werde die Zinsen weiter erhöhen, sollte sich die Wirtschaft entlang ihrer Projektionen entwickeln. "Die erhöhten Wachstumsprognosen sollten allerdings nicht als Reaktion auf die erwarteten Wirkungen der US-Steuerreform gesehen werden", sagte Yellen.
TAGESTHEMA
Der EZB-Rat dürfte seine Geldpolitik unverändert lassen. Er hatte erst am 26. Oktober beschlossen, die Anleihekäufe ab 2018 bei auf 30 Milliarden Euro halbiertem Monatsvolumen bis Ende September fortzusetzen. Zudem wurde eine Fortführung der Vollzuteilung bei den Refinanzierungsgeschäften für Banken bis Ende 2019 verlängert. Noch ist nicht klar, welchen Anteil die einzelnen Wertpapiergattungen an der Halbierung des Kaufvolumens haben werden. Beobachter glauben jedoch nicht, dass Draghi an diesem Donnerstag quantitative Aussagen machen wird. Immerhin herrscht Einigkeit darüber, dass ab dem Jahreswechsel im APP-Ankaufprogramm Unternehmensanleihen eine prominentere Rolle spielen werden und Staatsanleihen eine geringere als zuvor. Zu erwarten sind EZB-Stabsprojektion zu Wachstum und Inflation. Volkswirte gehen davon aus, dass die Wachstumsprognosen für dieses und nächstes Jahr etwas angehoben werden. Die Inflationsprognose für 2018 könnte dagegen leicht gesenkt werden.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:15 DE/Bertrandt AG, Jahresergebnis
11:00 DE/KWS Saat SE, HV
22:00 US/Oracle Corp, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages
- NL/Airbus Group, Aufsichtsratssitzung
AUSBLICK KONJUNKTUR
-FR 09:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 59,9 zuvor: 60,4 09:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 57,1 zuvor: 57,7 -DE 09:30 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,8 zuvor: 54,3 09:30 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 62,1 zuvor: 62,5 -EU 10:00 Einkaufsmanagerindex nicht-verarbeitendes Gewerbe Eurozone Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 56,0 zuvor: 56,2 10:00 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Eurozone Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 59,9 zuvor: 60,1 Einkaufsmanagerindex gesamt PROGNOSE: 57,3 zuvor: 57,5 13:45 EZB, Ergebnis der Ratssitzung Hauptrefinanzierungssatz PROGNOSE: 0,00% zuvor: 0,00% -GB 13:00 BoE, Ergebnis und Protokoll der Sitzung des geldpolitischen Rats Bank Rate PROGNOSE: 0,50% zuvor: 0,50% -US 14:30 Einzelhandelsumsatz November PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm Einzelhandelsumsatz ex Kfz PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: +0,1% gg Vm 14:30 Import- und Exportpreise November Importpreise PROGNOSE: +0,7% gg Vm zuvor: +0,2% gg Vm 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 235.000 zuvor: 236.000 15:45 Einkaufsmanagerindex Service Markit Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 54,4 zuvor: 54,5 15:45 Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe Markit Dezember (1. Veröffentlichung) PROGNOSE: 53,8 zuvor: 53,9 16:00 Lagerbestände Oktober PROGNOSE: -0,1% gg Vm zuvor: 0,0% gg Vm
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
10:30 ES/Auktion 0,05-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Januar 2021 Auktion 1,45-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Oktober 2027 Auktion 5,75-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juli 2032 im Gesamtvolumen von 3 bis 4 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.669,20 0,00 Nikkei-225 22.694,45 -0,28 Schanghai-Composite 3.287,59 -0,47 DAX 13.125,64 -0,44 DAX-Future 13.085,00 -0,77 XDAX 13.084,70 -0,77 MDAX 26.182,94 -0,38 TecDAX 2.536,11 0,75 EuroStoxx50 3.581,75 -0,52 Stoxx50 3.204,56 -0,14 Dow-Jones 24.585,43 0,33 S&P-500-Index 2.662,85 -0,05 Nasdaq-Comp. 6.875,80 0,20 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,44 +9
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem schwachen Start rechnen Börsianer am Mittwoch an Europas Aktienmärkten. Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank herrsche ein wenig Unsicherheit. Positiv seien aber weitere Fortschritte bei der US-Steuerreform. Dazu kommen am Donnerstag weitere Notenbanksitzungen und eine Flut von Konjunkturdaten.
Rückblick: Etwas leichter - Die Stimmung an den Börsen wurde von den Versorgeraktien belastet und vonSorgen um die politische Entwicklung in Italien. Im Vorfeld der Fed-Zinsentscheidung agierten die Anleger daneben generell vorsichtig. Mehrere Medien berichteten, dass die Parlamentswahlen am 4. März statt im Mai stattfinden sollen. Aktuelle Umfragen deuten auf eine sehr schwierige Regierungsbildung hin. Zudem liegt die Protestpartei "Fünf Sterne" in Umfragen vorn. Neben italienischen Aktien zeigten sich auch Rentenpapiere mit deutlichen Abgaben. BPER Banca stürzten um 6,3 Prozent ab, UBI Banca um 4,1 Prozent, Unicredit um 4,7 und Banco BPM um 4,5 Prozent. Der FTSE-MIB büßte 1,4 Prozent ein. Nach einer Gewinnwarnung brache der Innogy-Kurs um 13,2 Prozent ein und riss den der Muttergesellschaft RWE um 13,1 Prozent mit nach unten - obwohl RWE die Prognose bekräftigt hatte. Eon verloren im Fahrwasser 4,9 Prozent. Der europäische Versorgersektor büßte als Schlusslicht 2,4 Prozent ein. Inditex legten dagegen um 1,7 Prozent zu. Die Bekleidungskette hatte mit steigenden Einnahmen auch mehr verdient.
DAX/MDAX/TECDAX
Etwas leichter - Lufthansa zeigten sich nur kurz davon beeindruckt, dass der Verkauf von Niki aus der Insolvenzmasse von Air Berlin geplatzt ist. Die Aktie schloss 1,0 Prozent höher. Verzögerungen bei der Ausführung von Aufträgen durchkreuzen die Ziele von Compugroup für dieses Jahr. Compugroup gaben um 1,1 Prozent nach. Steinhoff waren wieder auf dem Weg nach unten und knickten im ZUge des Bilanzmanipulierungsskandals um 11,7 Prozent ein. Wirecard will seinen operativen Gewinn im kommenden Jahr erneut kräftig steigern. Der Wert zog um 2,7 Prozent an. Bereits zum wiederholten Mal hat Süss Microtec in diesem Jahr den Ausblick angehoben, was Anleger mit einem Aufschlag für Aktie von 6,4 Prozent quittierten. In der dritten Reihe gewannen SFC Energy 2,4 Prozent. Das Unternehmen hatte einen Großauftrag von der Bundeswehr erhalten. Für PVA Tepla ging es um gut 10 Prozent nach oben, auch hier half ein Großauftrag.
XETRA-NACHBÖRSE
Steinhoff setzten ihre Talfahrt fort und verloren über 15 Prozent, nachdem das Unternehmen eingeräumt hatte, auch die Bilanz für das 2016 beendete Geschäftsjahr überprüfen zu müssen. RWE machten dagegen nach dem Kurssturz im regulären Geschäft wieder etwas Boden gut und gewannen 1 Prozent.
USA / WALL STREET
Gut behauptet - Zwar erreichten Dow und S&P-500 im frühen Handel neue Rekordstände, doch bröckelten die Gewinne wieder ab, nachdem Zinserhöhung und -pfad der US-Notenbank wie erwartet ausgefallen waren. Die vorbörslich veröffentlichten Erzeugerpreise zeugten von geringem Inflationsdruck und hatten erneut leichte Zweifel am Zinserhöhungstempo der US-Notenbanker geschürt. Unter den Einzelaktien haussierten Finisar um fast 23 Prozent. Apple unterstützt die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten seines Partners mit 390 Millionen US-Dollar. Apple gewannen 0,3 Prozent. Western Digital legten um 2,3 Prozent zu. Toshiba und Western Digital wollen ihren Streit über Toshibas geplanten Verkauf seiner Speicherchipsparte beilegen. Verifone Systems verloren 3,8 Prozent. Zwar fielen die Geschäftszahlen des Anbieters von Zahlungssystemen für das vierte Quartal leicht über den Erwartungen aus, doch der Ausblick auf die erste Periode und das Gesamtjahr enttäuschte. Eli Lilly stiegen um 1,4 Prozent. Der Pharmahersteller überzeugte mit dem Ausblick auf das kommende Jahr.
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December 14, 2017 01:44 ET (06:44 GMT)
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