Von Christian Grimm
BERLIN/BRÜSSEL (Dow Jones)--EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager hat ihre harte Haltung bei der gescheiterten Übernahme der Fluglinie Niki durch die Lufthansa verteidigt. "Die Lufthansa hat nur ein begrenztes Entgegenkommen vorgelegt, das nicht ausreichend war, um Schaden von Verbrauchern und dem Wettbewerb abzuwenden", erklärte Vestager am Tag nach der Niki-Pleite.
Die Kranichlinie hatte die Übernahme des österreichischen Ferienfliegers mit rund 20 Maschinen aus der Insolvenzmasse von Air Berlin am Mittwoch abgeblasen, weil ihr die Auflagen Vestagers zu streng erschienen. Wenige Stunden später meldete Niki Zahlungsunfähigkeit an und stellte den Betrieb ein.
Die EU-Kommissarin bedauerte die Folgen für die gut 1.000 Beschäftigten, die nun vor dem Verlust ihrer Arbeitsplätze stehen. "Es war aber nicht das einzig mögliche Ergebnis seit dem Beginn des Verkaufsprozess", verwahrte sie sich gegen Kritik aus Deutschland. In Politik und Wirtschaft waren Stimmen laut geworden, dass die Dänin die Schuld an dem Schlamassel trage. "Unsere Aufgabe ist es, sicherzustellen, dass Übernahmen die Verbraucher in Europa nicht schlechter stellen", legte sie nach.
Vestager hatte schon vor Monaten gewarnt, dass die Übernahme von weiten Teilen der Air Berlin durch den deutschen Marktführer wegen der entstehenden Marktmacht problematisch erscheint.
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December 14, 2017 09:49 ET (14:49 GMT)
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