Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
+++ FEIERTAGSHINWEIS +++
MITTWOCH: In Südkorea bleiben die Börsen wegen der Präsidentschaftswahl geschlossen.
+++ TAGESTHEMA +++
Der Modekonzern Hugo Boss will kommendes Jahr deutlich stärker als der Markt wachsen. "Unser Anspruch für 2018 ist eine Entwicklung deutlich über dem Marktwachstum, das wir auf 3 bis 4 Prozent schätzen", sagte der Vorstandsvorsitzende Mark Langer der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Boss werde 2018 zurückkehren mit Umsatzwachstum und Ergebniswachstum. Der Umsatz von zuletzt 2,7 Milliarden Euro soll im einstelligen Prozentbereich wachsen, wurde im November avisiert. "Die letzten Wochen haben mich eher noch zuversichtlicher gestimmt", so der CEO. Langer rückte 2016 vom Finanzvorstund zum CEO auf und nahm einige Umstrukturierungen vor. Er straffte das Sortiment des im MDAX notierten Konzerns, ordnete die Preispolitik und drosselte die Ausgaben bei der Frauenmode. Dies trage nun erste Früchte.
+++ AUSBLICK UNTERNEHMEN +++
CECONOMY
Nachfolgend die Konsensschätzungen für das Geschäftsjahr 2016/17 (in Millionen Euro, Ergebnis/Aktie und Dividende in Euro):
PROG* PROG PROG Gj Gj16/17 ggVj Zahl Gj15/16 EBITDA* 730 +1% 9 719 EBIT* 469 +1% 10 466 Ergebnis nach Steuern/Dritten* 183 +19% 7 153 Ergebnis je Aktie* 0,54 +15% 7 0,47 Dividende je Aktie 0,26 -74% 8 1,00
- Die Umsatzzahlen wurden am 25. Oktober vorgelegt,
-* vor Sonderfaktoren
Weitere Termine:
12:30 US/Navistar International Corp, Ergebnis 4Q
Im Laufe des Tages:
GB/Steinhoff International Holdings NV, Jahrestreffen mit Bankern
+++ AUSBLICK KONJUNKTUR +++
-DE 10:00 ifo-Geschäftsklimaindex Dezember PROGNOSE: 117,5 zuvor: 117,5 Lagebeurteilung PROGNOSE: 124,7 zuvor: 124,4 Geschäftserwartungen PROGNOSE: 110,8 zuvor: 111,0 -US 14:30 Baubeginne/-genehmigungen November Baubeginne PROGNOSE: -3,1% gg Vm zuvor: +13,7% gg Vm Baugenehmigungen PROGNOSE: -2,3% gg Vm zuvor: +5,9% gg Vm 14:30 Leistungsbilanz 3Q PROGNOSE: -116,00 Mrd USD zuvor: -123,14 Mrd USD Im Tagesverlauf - Kongress, voraussichtlich Abstimmung zur Steuerreform
+++ AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN +++
Keine Auktionen angekündigt
+++ ÜBERSICHT INDIZES +++
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.696,10 0,06 Nikkei-225 22.868,00 -0,15 Schanghai-Composite 3.290,39 0,69 DAX 13.312,30 1,59 DAX-Future 13.315,50 1,45 XDAX 13.318,15 1,42 MDAX 26.444,27 1,54 TecDAX 2.560,57 1,13 EuroStoxx50 3.609,42 1,37 Stoxx50 3.217,61 1,04 Dow-Jones 24.792,20 0,57 S&P-500-Index 2.690,16 0,54 Nasdaq-Comp. 6.994,76 0,84 EUR EX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 163,30% -27
+++ FINANZMÄRKTE +++
EUROPA
Ausblick: Die Börsen werden nach dem deutlichen Kursanstieg zum Wochenstart zunächst kaum verändert erwartet. Weiterhin ist es die erwartete US-Steuerreform, die frisches Geld an die Börse bringt. Dort wird davon ausgegangen, dass die US-Steuerreform am Abend mit knapper Mehrheit auf den Weg gebracht wird. Wird der Gesetzestext von Senat und Repräsentantenhaus verabschiedet, dürfte US-Präsident Donald Trump noch vor Weihnachten das Gesetz unterzeichnen. Dieses sorgt unter anderem dafür, dass für US-Unternehmen sowie in den USA tätige Unternehmen die Steuerlast sinkt. Der S&P-500-Index hätte damit - ohne andere Einflüsse - ein Steigerungspotenzial von gut 5 Prozent, so Analysten. Auch deutsche und europäische Unternehmen, die hohe Umsätze in den USA generieren, profitieren von der US-Steuersenkung. Zu nennen sind unter anderem FMC, Deutsche Telekom, Siemens, SAP und Heidelbergcement. Für den Vormittag steht der Ifo-Index zur Veröffentlichung an. Zuletzt hat der Indikator die Prognosen immer übertroffen.
Rückblick: Fest - Die Hoffnung auf ein baldiges Zustandekommen der US-Steuerreform sowie eine ganze Serie von Übernahmen haben die Börsen zu Wochenbeginn kräftig angeschoben. Gemalto stiegen um 5,6 Prozent auf 49,46 Euro, nachdem Thales 51 Euro je Gemalto-Aktie geboten hatte. Damit übertraf der französische Konzern die Offerte von Atos um 5 Euro. Thales verbesserten sich um 8,1 Prozent. Darüber hinaus bot der Immobilienkonzern Vonovia für den österreichischen Wettbewerber Buwog 29,05 Euro je Aktie. Buwog sprangen um 17,1 Prozent auf 28,81 Euro nach oben. Vonovia gewannen 1,3 Prozent. Die Ankündigung der Wertpapieraufsichtsbehörden von Eurozone und Großbritannien, die Vertriebseinschränkungen für CFDs und Binäre Optionen zu prüfen, drückte die Kurse von IG, CMC Markets und Plus500 um 9,3 bis knapp 13 Prozent.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr fest - Im MDAX fielen Zalando um 3,4 Prozent, nachdem die Analysten von Kepler ihr Votum gesenkt hatten. Bei Steinhoff stieg die Zuversicht, dass das Unternehmen seine Schulden in den Griff bekommt. Die Aktie schloss 8 Prozent im Plus. Während die Analysten von Warburg das Abwärtsrisiko bei Stabilus (plus 5,4 Prozent) als begrenzt einstuften, gingen sie davon aus, dass eine starke Liquiditätsgenerierung und der damit verbundene Spielraum für Fusionen und Übernahmen oder höhere Ausschüttungen an die Aktionäre jederzeit zu höheren Bewertungen führen könne. Leicht positiv für Qiagen wurde der erzielte Vergleich bei einer Klage von Oxford Immunotec gewertet. Qiagen schlossen 1,7 Prozent im Plus.
XETRA-NACHBÖRSE
Etwas mehr los als insgesamt war in der Aktie von Hugo Boss, wie ein Teilnehmer sagte. Der Modekonzern will kommendes Jahr wesentlich stärker als der Markt wachsen. "Unser Anspruch für 2018 ist eine Entwicklung deutlich über dem Marktwachstum, das wir auf 3 bis 4 Prozent schätzen", sagte der Vorstandsvorsitzende Mark Langer der FAZ. Die Aktie wurde 2,7 Prozent höher getaxt.
USA / WALL STREET
Fester - Die "Steuerreformrally" hat sich zu Wochenbeginn an der Wall Street fortgesetzt. Dow-Jones-Index, S&P-500 und Nasdaq-Composite markierten neue Rekordstände. Der Nasdaq-Composite stieg erstmals über 7.000 Punkte. Bereits am Dienstag könnte das zentrale Wahlversprechen von Präsident Donald Trump verabschiedet werden. Wichtige Konjunkturdaten oder Unternehmenstermine standen zu Wochenbeginn nicht auf der Agenda. Die A-Aktie von Berkshire Hathaway kletterte erstmals über die Marke von 300.000 Dollar. Berkshire generiert den Großteil seines Umsatzes in den USA und dürfte daher ein großer Profiteur von sinkenden Unternehmenssteuern sein, hieß es. Die Aktie legte um 1,0 Prozent auf 299.360 Dollar zu. Gesucht waren auch die Technologiewerte. Die Aktien von Intel waren mit einem Aufschlag von 3,9 Prozent der größte Gewinner im Dow. Der Halbleitersektor im S&P-500 stieg um 2,4 Prozent. Gesucht war auch der Bankensektor, der um 1,2 Prozent zulegte.
US-Anleihen waren bei den risikofreudigeren Anlegern dagegen nicht gefragt. Sinkende Kurse ließen die Rendite zehnjähriger Papiere um 4 Basispunkte auf 2,39 Prozent steigen.
+++ DEVISENMARKT +++
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mo, 17.15 Uhr EUR/USD 1,1795 +0,1% 1,1783 1,1802 EUR/JPY 132,79 +0,1% 132,63 132,62 EUR/CHF 1,1623 +0,1% 1,1615 1,1637 GBP/EUR 1,1347 -0,0% 1,1356 1,1352 USD/JPY 112,58 +0,0% 112,57 112,36 GBP/USD 1,3383 +0,0% 1,3381 1,3395 Bitcoin BTC/USD 18.791,73 +0,9% 18.629,93 18.834,12
Am Devisenmarkt holte der Dollar seine zwischenzeitlichen Verluste größtenteils wieder auf und profitierte von der Erwartung positiver Abstimmungen zur Steuerreform im Kongress. Im Tageshoch hatte der Euro schon bei 1,1834 Dollar gelegen. Im späten US-Handel notierte er bei 1,1781 Dollar. Nur wenige Wochen nach Veröffentlichung ihres Devisenausblicks für 2018 haben die Analysten von JP Morgan ihre Prognose für den Dollar angepasst. Ursprünglich hatten die Experten mit einem weiter steigenden Greenback gerechnet, doch nun gehen die Analysten davon aus, dass die US-Devise "nach der Verabschiedung der US-Steuerreform von den für 2018 erwarteten Zinserhöhungen in den USA nur schwerlich profitieren dürfte".
Am Morgen fällt der US-Dollar im asiatisch geprägten Geschäft leicht. In Asien rufen einige Teilnehmer in Erinnerung, dass die Fed zwar die Zinsen jüngst erhöht habe, nicht aber ihren langfristigen Inflationsausblick. Trotz der wachenden Gewissheit über das Zustandekommen der US-Steuerreform mehren sich zudem die kritischen Stimmen über die Sinnhaftigkeit angesichts einer boomenden US-Wirtschaft. Während das Weiße Haus immer wieder betone, dass Steuersenkungen Wachstum und Inflation befeuerten, "zeigen sich Investoren immer skeptischer über einen nachhaltig positiven Effekt auf die Konjunkturentwicklung", merkt Marktanalyst Omer Esiner von Commonwealth Foreign Exchange an. Andere Volkswirte sagen, Steuererleichterungen für Unternehmen seien Methoden zur ökonomischen Krisenbewältigung. Von einer ökonomischen Krise könne in den USA aktuell aber keine Rede sein.
+++ ROHSTOFFE +++
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
December 19, 2017 01:45 ET (06:45 GMT)
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