Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires:
FEIERTAGSHINWEIS
FREITAG: In Großbritannien findet als Ausgleich für Heiligabend nur ein verkürzter Börsenhandel statt. In den USA schließt der Anleihemarkt aus dem gleichen Grund früher als üblich.
TAGESTHEMA
US-Präsident Donald Trump hat sein bislang wichtigstes Reformprojekt durch den Kongress gebracht: Nach dem Senat stimmte auch das Repräsentantenhaus in einer letzten Lesung der umfassendsten Steuerreform in den USA seit Jahrzehnten zu. Die Reform sieht eine drastische Senkung der Unternehmensteuer von 35 auf 21 Prozent vor - und damit unter den Schnitt der Industriestaaten von 22,5 Prozent. Gleichzeitig sinkt der Höchstsatz für die Einkommensteuer von 39,6 auf 37 Prozent. Die oppositionellen Demokraten und andere Kritiker sehen in der Reform vor allem ein Projekt für Unternehmen und Reiche. Insgesamt steigt die Staatsverschuldung dadurch Schätzungen zufolge zwischen 2018 und 2027 um knapp 1,5 Billionen Dollar. Unter Berücksichtigung des Wirtschaftswachstums wären es immer noch rund eine Billion.
TAGESTHEMA II
Die japanische Notenbank hält an ihrer aggressiven geldpolitischen Lockerung fest und lässt den Leitzins unangetastet. Die Bank of Japan (BoJ) stimmte auf ihrer Sitzung des geldpolitischen Rats mit acht zu einer Stimme dafür, das Ziel für die Renditen der zehnjährigen japanischer Staatsanleihen bei etwa 0 Prozent zu halten. Der Strafzins auf Einlagen von Finanzinstituten bleibt bei 0,1 Prozent. Zudem sicherte die Notenbank zu, jährlich Staatsanleihen für 80 Billionen Yen zu kaufen. Das neue Direktoriumsmitglied Goushi Kataoka stimmte zum dritten Mal dagegen, die Zinsen beizubehalten.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
07:00 DE/Hornbach Holding AG & Co KGaA, Ergebnis 9 Monate
22:15 US/Nike Inc, Ergebnis 2Q
Im Laufe des Tages:
-DE/Diebold Nixdorf AG, Jahresergebnis
-EU/Kommission, voraussichtlich Entscheidung zur Übernahme von Teilen
von Air Berlin durch Lufthansa
-DE/Fristende (bis Mittag) zur Abgabe von verbindlichen Angeboten
zur Übernahme der Air-Berlin-Tochter Niki
AUSBLICK KONJUNKTUR
-FR 08:45 Geschäftsklimaindex Dezember PROGNOSE: 112 zuvor: 112 -US 14:30 BIP 3Q (3. Veröffentlichung) annualisiert PROGNOSE: +3,3% gg Vq 2. Veröff.: +3,3% gg Vq 2. Quartal: +3,1% gg Vq BIP-Deflator PROGNOSE: +2,1% gg Vq 2. Veröff.: +2,1% gg Vq 2. Quartal: +1,0% gg Vq 14:30 Erstanträge Arbeitslosenhilfe (Woche) PROGNOSE: 230.000 zuvor: 225.000 14:30 Philadelphia-Fed-Index Dezember PROGNOSE: +21,3 zuvor: +22,7 16:00 Index der Frühindikatoren November PROGNOSE: +0,4% gg Vm zuvor: +1,2% gg Vm 16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone Dezember (Vorabschätzung) PROGNOSE: 0,0 zuvor: +0,1
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
Keine Auktionen angekündigt.
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.682,50 0,03 Nikkei-225 22.866,10 -0,11 Schanghai-Composite 3.306,36 0,57 DAX 13.069,17 -1,11 DAX-Future 13.064,00 -1,30 XDAX 13.068,47 -1,29 MDAX 26.164,58 -0,77 TecDAX 2.531,45 -1,18 EuroStoxx50 3.552,65 -0,83 Stoxx50 3.170,41 -0,82 Dow-Jones 24.726,65 -0,11 S&P-500-Index 2.679,25 -0,08 Nasdaq-Comp. 6.960,96 -0,04 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 161,84% -65
FINANZMÄRKTE
EUROPA
AUSBLICK: Am Aktienmarkt herrscht Uneinigkeit über die anstehende Kursentwicklung: Während einige Händler mit fallenden Kursen auch am Donnerstag rechnen, gibt es vereinzelt auch die gegenteilige Meinung. Der kräftige Zinsanstieg des Vortages in Kombination mit dem Sprung des Euro auf zeitweise 1,19 Dollar könne sich als "Genickbruch" für die Aktienmärkte erweisen. Der exportlastige DAX dürfte wie üblich am stärksten darunter leiden und den Bruch der 13.000er Marke nur noch zu einer Frage der Zeit machen. Damit hätte sich der Kurssprung vom Wochenbeginn als veritable Bullenfalle entpuppt, so die Einschätzung im Handel. Zu den Risiken für Europa zählen Händler die Wahl in Katalonien. Andere Stimmen wollen allerdings nicht in den extrem negativen Chor einstimmen und sehen in den Kursverlusten eher eine Falle für die Bären.
Rückblick: Schwächer - Erneut abwärts ging es mit den Aktienmärkten. Zunächst wurden in kleinerem Rahmen Gewinne mitgenommen, nachdem in den USA Repräsentantenhaus und Senat der geplanten Steuerreform zugestimmt hatten. Die Unterzeichnung des Gesetzes durch Präsident Trump könnte sich allerdings bis in den Januar verzögern, teilte ein Berater des Präsidenten mit. Darauf verstärkte sich der Verkaufsdruck. Fundamental bremste der rasche Anstieg der langfristigen Zinsen, nachdem die jüngsten Konjunkturdaten überwiegend von einer starken Wirtschaft gezeugt hatten. Druck kam auch vom Euro, der am Nachmittag bis auf knapp über 1,19 Dollar anzog. In der Schweiz sprangen Dufry um 2,6 Prozent nach oben. Bei dem Betreiber von Duty-Free-Läden ist Investor Paul Singer über seinen Fonds Elliott eingestiegen.
DAX/MDAX/TECDAX
Schwächer - Stada sprangen um 8,4 Prozent. Um die nötigen Stimmen für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag zu bekommen, bieten die Mehrheitseigentümer Bain und Cinven den Aktionären eine kräftige Ausgleichszahlung. Steinhoff brachen um weitere 35 Prozent ein. Das mit Spannung erwartete Treffen mit den Kreditgebern hatte nicht zum erhofften Befreiungsschlag geführt. Stattdessen wurde an der Börse sogar befürchtet, dass die Banken ihre Kreditlinien kündigen könnten. Nach dem Abgang des Innogy-Vorstandsvorsitzenden Peter Terium fiel der Kurs um 1 Prozent. RWE verloren 0,7 Prozent. Elringklinger (plus 8,4 Prozent) profitierten von einer Kaufempfehlung von Hauck & Aufhäuser. Auch bei Deutz ging es im Fahrwasser um 4,3 Prozent nach oben, Hella stiegen um 3 Prozent. Mit Gewinnmitnahmen erklärten Händler das Minus von 13,4 Prozent bei Basler. Die Aktie hatte binnen einer Woche um mehr als das Doppelte zugelegt.
XETRA-NACHBÖRSE
Von "vorweihnachtlicher Ruhe" zur Wochenmitte sprach ein Händler. Die Umsätze seien niedrig gewesen, Impulse für den Markt hätten gefehlt, so der Teilnehmer weiter. Auch habe es keine auffälligen Kursbewegungen bei Einzelwerten gegeben.
USA / WALL STREET
Knapp behauptet - Nach der Verabschiedung der US-Steuerreform haben sich die Indizes an der Wall Street mit einem kleinen Minus gezeigt. Nach dem Senat stimmte auch das Repräsentantenhaus abschließend der Reform zu. Jedoch könnte sich das Inkrafttreten der Reform noch verzögern: Ein Berater des Präsidenten teilte mit, dass dieser das Gesetz möglicherweise erst im Januar unterzeichnen werde. Marktteilnehmer waren sich allerdings uneins, inwieweit die Reform an den Finanzmärkten schon eingepreist sei und welche Folgen sie für die Wirtschaft haben werde. Die Konjunkturdaten des Tages konnten überzeugen. Die Verkäufe bestehender Häuser sind im November, wie zuletzt die Neubauverkäufe, stärker als erwartet gestiegen. Blackberry gewannen 12 Prozent. Die Geschäftszahlen hatten positiv überrascht. Auch Fedex und Micron hatten mit ihren Geschäftszahlen positiv überzeugt. Die Fedex-Aktie sprang um 3,5 Prozent nach oben, die Titel von Micron gewannen 4,0 Prozent.
Die Notierungen der US-Anleihen gaben nach dem Rücksetzer des Vortages erneut nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere kletterte zwischenzeitlich auf den höchsten Stand seit März. Sie erhöhte sich um 3 Basispunkte auf 2,49 Prozent.
DEVISENMARKT
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Mi, 17.10 Uhr EUR/USD 1,1866 -0,1% 1,1873 1,1881 EUR/JPY 134,56 -0,0% 134,59 134,62 EUR/CHF 1,1701 -0,1% 1,1714 1,1706 GBP/EUR 1,1261 -0,0% 1,1263 1,1286 USD/JPY 113,40 +0,0% 113,35 113,32 GBP/USD 1,3363 -0,1% 1,3373 1,3407 Bitcoin BTC/USD 16.459,48 +3,2% 15.941,90 16.063,63
Der Dollar schwächelte zur Wochenmitte. Im Gegenzug kletterte der Euro im Verlauf knapp über die Marke von 1,19 Dollar. Im späten US-Handel ging die Gemeinschaftswährung mit 1,1878 Dollar um. Der Dollar habe nach der Verabschiedung der Steuerreform eine Richtung gesucht, so ein Händler.
Der Euro kommt am Morgen im asiatisch geprägten Handel von seinem Vortagesanstieg etwas zurück, bleibt aber insgesamt zum Dollar recht fest. Die aktuelle Dollarschwäche erklärt Devisenstratege Greg Anderson damit, dass die Steuerreform "nichts enthält, was Repatriierungen erforderlich macht. Die Geldflüsse zum Jahresende gestalten sich positiv für den Euro."
Der japanische Notenbank beließ ihre expansive Geldpolitik unverändert. Gleichwohl zeigt sich der Yen von der mehrheitlich auch so erwarteten Entscheidung kaum tangiert. Der Dollar kostet 113,40 Yen, nachdem er vor dem unverändert gelassenen Zehnjahres-Renditeziel von rund null Prozent noch bei gut 113,30 gelegen hatte.
Das britische Pfund gerät derweil unter Druck, nachdem der britische Vize-Premierminister Damian Green zurückgetreten ist.
ROHSTOFFE
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December 21, 2017 01:43 ET (06:43 GMT)
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