
FRANKFURT (Dow Jones)--Der VW-Konzern hat nach Ansicht des vom US-Justizministerium eingesetzten Oberkontrolleurs noch einen langen Weg vor sich, um zu einem besseren Unternehmen zu werden. "Wir haben bei Volkswagen einen Drei-Jahres-Marathon vor uns und keinen Sprint über sechs Monate", sagte VW-Monitor Larry Thompson dem Handelsblatt. Er war im Mai von der US-Regierung als Kontrolleur bei Volkswagen eingesetzt worden.
Aus Sicht von Thompson muss der VW-Konzern an seiner Unternehmenskultur arbeiten, um künftig völlig integer und gesetzeskonform zu sein. "Bei Volkswagen gab es bei einigen Mitarbeitern eine verdorbene Unternehmenskultur. Sie war nicht von Offenheit und Ehrlichkeit geprägt", betonte Thompson.
Für den US-Juristen ist es bis heute unerklärlich, warum es überhaupt zum Dieselbetrug kommen konnte. "Volkswagen ist doch immer ein erfolgreiches Unternehmen gewesen", so Thompson. Aus wirtschaftlicher Sicht seien die Betrügereien überhaupt nicht nötig gewesen.
Eine Schlüsselrolle komme beim Aufbau einer neuen Unternehmenskultur dem Topmanagement zu. "Es ist wichtig, dass der Vorstand von oben den richtigen Ton angibt und das Vertrauen der Mitarbeiter erwirbt", sagte Thompson dem Handelsblatt. Compliance und Integrität müssten im Konzern dieselbe Bedeutung bekommen wie Entwicklung, Produktion und Vertrieb.
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December 26, 2017 10:21 ET (15:21 GMT)
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