
LONDON (dpa-AFX) - Die Ratingagentur Moody's sieht die
Kreditwürdigkeit des Handelskonzerns Steinhoff
Gleichzeitig senkte Moody's die vorrangigen unbesicherten Verbindlichkeiten der Steinhoff Europe AG ebenfalls auf Caa1. Das Rating impliziert eine geringe Qualität und ein sehr hohes Kreditrisiko für die entsprechenden Schulden. Alle Ratings würden auf eine weitere Herabstufung geprüft, hieß es weiter.
Der Steinhoff-Konzern mit niederländischer Rechtsform und operativem Sitz in Südafrika ist in eine schwere Krise gerutscht, seit wegen Bilanzunregelmäßigkeiten ermittelt wird. Bei den Unregelmäßigkeiten geht es laut Steinhoff um die "Richtigkeit und Werthaltigkeit" bestimmter Vermögenswerte im Europa-Geschäft. Die Steinhoff-Aktie hat seit dem Bekanntwerden des Skandals einen Großteil ihres Werts verloren und wird derzeit nur zu Cent-Beträgen gehandelt. Der neue Konzernchef Danie van der Merwe ringt nun mit Geldgebern um Kreditlinien.
Moody's begründete die Ratingsenkung in erster Linie mit dem zunehmenden Risiko für die Liquidität des Konzerns. Besonders problematisch sei dabei, dass die Konzernmutter als zentraler Kapitalgeber für die operativen Einheiten fungiere. Diese hätten in jüngster Zeit Kreditversicherungslinien gekürzt oder gestrichen bekommen.
Konzernratings (Corporate Family Ratings) werden in der Regel an Emittenten im Industriesektor vergeben, die im spekulativen Bereich angesiedelt sind. Sie beziehen sich nicht auf bestimmte Verbindlichkeiten, sondern gelten für alle verbundenen Unternehmen eines Konzerns./nas/das
ISIN NL0011375019
AXC0077 2017-12-28/11:52