Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Der Dow-Jones-Index hat die nächste Tausendermarke geknackt: Nach den erneuten Rekordständen am Vortag an der Wall Street ist der US-Leitindex am Donnerstag erstmals über 25.000 Punkte gestiegen. Händler sehen für den US-Aktienmarkt angesichts der weltweit robusten Konjunktur bei vielfach noch expansiver Geldpolitik weiteres Potenzial. Auch am Donnerstag gibt es wieder positive Wirtschaftsdaten aus China und Europa, aber auch aus den USA, die die positive Stimmung lebendig halten und die Indizes auf neue Rekordhöhen treiben.
Im frühen Geschäft steigt der Dow-Jones-Index um 0,5 Prozent auf 25.058 Punkte, S&P und Nasdaq-Composite gewinnen 0,4 bzw. 0,3 Prozent und werden ebenfalls auf Rekordhochs gehandelt.
Die Aktivität im chinesischen Dienstleistungssektor ist im Dezember schneller gewachsen als zuvor und hat zugleich den höchsten Wert seit August 2014 erklommen. "Die globale Konjunktur scheint weiterhin stark zu sein und treibt die Aktienmärkte somit an. Ich würde mich aktuell nicht gegen die Marktdynamik stellen", sagt Investmentstratege Mark Heppenstall von Penn Mutual Asset Management.
Das am Vorabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll der US-Notenbank offenbarte zwar eine lebhafte Debatte über die Auswirkungen der US-Steuerreform, zugleich zeigte sich aber auch wachsende Zuversicht über die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt. "Die große Frage im laufenden Jahr besteht darin, wie zügig die Fed ihre Geldpolitik normalisiert", ergänzt Heppenstall.
"An den globalen Aktienmärkten geht es immer weiter nach oben. Die Vorhersage des Endes der Hausse an den Aktienmärkten hat sich als töricht erwiesen. Die Investoren haben eigentlich keine Alternativen und betrachten jeden Rücksetzer als Kaufgelegenheit. Und das wird sich wahrscheinlich bis zu einem beschleunigten Tempo bei den Zinserhöhungen nicht ändern (...)", sagt Chefaktienstratege Lee Wild von Interactive Investor mit Blick auch auf die steigenden Kurse in Europa und Asien.
US-Arbeitsmarkt brummt
Der Arbeitsmarktbericht am Freitag könnte in Sachen Zinspolitik weitere Antworten liefern. Denn der klar besser als erwartet ausgefallene ADP-Arbeitsmarktbericht über die Beschäftigung im Privatsektor belegt, dass der US-Arbeitsmarkt zum Jahresschluss nochmals an Schwung gewonnen hat.
Den Dollar stützt dies aber nicht. Der Euro nimmt seine jüngst unterbrochene Kletterpartie wieder auf und steigt auf 1,2082 Dollar nach Wechselkursen um 1,2013 am Vorabend. Der Dollar habe nicht vom Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung profitiert, heißt es. Der Markt preise für dieses Jahr US-Zinserhöhungen um insgesamt 60 Basispunkte ein, was mehr als zwei Zinsschritten entspreche. Die Fed wiederum stelle für 2018 drei Zinsschritte in Aussicht, was normalerweise 75 Basispunkten entsprechen würde.
Am Ölmarkt halten sich die Preise weitgehend auf ihrem deutlich erhöhten Vortagesniveau. Die politischen Unruhen im Ölland Iran haben die Preise zuletzt auf die höchsten Stände seit Mitte 2015 getrieben. Bislang zeigen die Proteste gegen die politische Führung zwar keine Auswirkung auf die Ölproduktion des Landes. Das könnte sich aber ändern, sollten die USA erneut Sanktionen gegen das Mullah-Regime verhängen. Preistreibend wirkt daneben die derzeit extrem kalte Witterung in eigenen Landesteilen der USA. Für das Wochenende ist eine weitere arktische Kaltwetterfront in den USA vorausgesagt.
Zudem vermeldete der Branchenverband API einen deutlichen Rückgang der US-Lagerbestände in der Vorwoche. Im weiterenSitzungsverlauf werden die offiziellen Vorratsdaten der Regierung erwartet. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI legt um 0,1 Prozent auf 61,68 Dollar zu, die global gehandelte Sorte Brent verliert 0,1 Prozent auf 67,77 Dollar.
Der schwache Dollar treibt derweil auch andere Rohstoffe, die zum Teil aber auch von den guten Konjunkturdaten befeuert werden. Kupfer, Zink und Nickel steigen, Palladium markiert ein weiteres Rekordhoch und selbst Gold, in konjunkturellen Hochphasen eher selten gesucht, verteuert sich um 0,2 Prozent auf 1.316 Dollar - auch dank der Unruhen im Iran.
Am Rentenmarkt belastet der positive ADP-Bericht, die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen zieht mit den Daten deutlich an und steigt auf Tagessicht um 3 Basispunkte auf 2,48 Prozent.
Intel weiter unter Druck
Unter den Einzelaktien zeigen sich Monsanto 0,1 Prozent fester. Kurz vor der geplanten Übernahme durch Bayer hat der US-Agrarkonzern bei unverändertem Umsatz seinen Nettogewinn deutlich gesteigert. Analysten hatten aber geringfügig mehr erwartet. Tesla büßen 2,6 Prozent ein. Der Elektrofahrzeugbauer hat im vierten Quartal mit seinem Absatz die Analystenprognose knapp verfehlt. Dabei wurden lediglich 1.550 Model 3 ausgeliefert. Analysten hatten im Schnitt mit 4.100 Auslieferungen gerechnet. Außerdem kündigte Tesla an, die avisierte Wochenproduktion von 5.000 Stück des wichtigen Mittelklassemodells Model 3 erst im zweiten Quartal und nicht schon im ersten Quartal zu erreichen.
Auf der Intel-Aktie lastet weiter ein Bericht über eine Sicherheitslücke bei Intel-Mikroprozessoren. Der US-Chiphersteller räumte ein, dass seine Mikroprozessoren eine Sicherheitslücke aufwiesen. Die Lücke müsse mit einer Softwarekorrektur behoben werden. Für die Aktie geht es 4,1 Prozent gen Süden. Der Konkurrent AMD erklärte derweil, die Wahrscheinlichkeit, dass seine Chips betroffen seien, liege bei "fast Null". Die Titel setzen die kräftige Aufwärtsbewegung der Vortage fort und steigen um 5,3 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 25.057,76 0,54 135,08 1,37 S&P-500 2.724,83 0,43 11,77 1,92 Nasdaq-Comp. 7.087,08 0,31 21,55 2,66 Nasdaq-100 6.592,40 0,25 16,59 3,06 US-Anleihen Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD 2 Jahre 1,96 2,8 1,93 75,8 5 Jahre 2,28 3,9 2,24 35,6 7 Jahre 2,40 3,4 2,37 15,6 10 Jahre 2,48 2,6 2,45 3,1 30 Jahre 2,80 1,8 2,79 -26,4 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.41 Uhr Mi, 17.30 Uhr % YTD EUR/USD 1,2081 +0,39% 1,2034 1,2022 +0,6% EUR/JPY 136,28 +0,62% 135,43 135,07 +0,7% EUR/CHF 1,1773 +0,14% 1,1756 1,1750 +0,5% EUR/GBP 0,8922 +0,28% 0,8897 1,1243 +0,4% USD/JPY 112,81 +0,25% 112,54 112,36 +0,2% GBP/USD 1,3539 +0,07% 1,3529 1,3515 +0,2% Bitcoin BTC/USD 14.748,40 -2,45% 15.000,28 13.954,13 2,68 ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 61,71 61,63 +0,1% 0,08 +2,1% Brent/ICE 67,75 67,84 -0,1% -0,09 +1,7% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.315,07 1.313,15 +0,1% +1,92 +0,9% Silber (Spot) 17,18 17,13 +0,3% +0,05 +1,4% Platin (Spot) 960,05 957,00 +0,3% +3,05 +3,3% Kupfer-Future 3,26 3,25 +0,4% +0,01 -0,9% ===
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January 04, 2018 10:23 ET (15:23 GMT)
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