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Wie einst in Japan ...
Liebe Leser,
der japanische Aktienmarkt befand sich Ende der 1980er Jahre in einer für damalige Verhältnisse riesigen Spekulationsblase - ganz ähnlich wie die US-Börse heute. In Japan herrschte damals grenzenlose Euphorie, während sich in den USA und in Europa Angst breit machte vor der scheinbaren Überlegenheit der japanischen Wirtschaft. Es gab nur wenige Analysten, die dieses angebliche japanische Wirtschaftswunder als das erkannten, was es war, nämlich eine völlig aus den Fugen geratene Blasen-Ökonomie, und klar vor den unangenehmen langfristigen Folgen warnten.
Mein Kollege Roland Leuschel gehörte damals zu dieser kleinen Gruppe weitsichtiger Analysten. Er wurde dafür nicht nur in Japan angefeindet, wo er im Sommer 1989 bei der damals größten japanischen Bank, die gleichzeitig die größte Bank der Welt gewesen ist, die Gelegenheit hatte, seine Erkenntnisse in einem Vortrag vor institutionellen japanischen Investoren vorzustellen.
Die fundamentale Überbewertung spiele in Japan keine Rolle, wurde ihm sehr höflich beschieden. Aufgrund der Überlegenheit der japanischen Wirtschaft sollten hier andere Regeln gelten als im Rest der Welt.