Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Bundesbank will Renminbi in Währungsreserven aufnehmen
In den Währungsreserven der Deutschen Bundesbank soll künftig auch der chinesischen Renminbi enthalten sein. Bundesbank-Vorstandsmitglied Joachim Wuermeling sagte am Montag: "Die Vorstandsentscheidung, den Yuan aufzunehmen, ist Teil einer langfristig angelegten Diversifizierungsstrategie und spiegelt die gestiegene Rolle der chinesischen Währung im globalen Finanzsystem wider." In diesem Rahmen investiere die Bundesbank nicht nur in US-Dollar und Yen, sondern seit 2013 auch in australische Dollar. Auch würden weitere Währungen ins Auge gefasst.
Warnstreiks der IG Metall gehen in die zweite Woche
Während des Wochenendes und zu Wochenbeginn hat die IG Metall die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie fortgesetzt. Über 376.000 Beschäftigte aus rund 1.900 Betrieben hätten sich seit Ende der Friedenspflicht an "kurzzeitigen Arbeitsniederlegungen, Kundgebungen und Frühschlussaktionen" beteiligt, um der Forderung nach Einkommenserhöhung und zeitweiser Arbeitsreduzierung mehr Nachdruck zu verleihen, teilte die IG Metall mit.
Länderfinanzausgleich im vergangenen Jahr auf Rekordhöhe
Der Länderfinanzausgleich hat nach bayerischen Berechnungen im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Es wurden insgesamt 11,25 Milliarden Euro von finanzstarken an schwächere Länder geleitet und damit 6 Prozent mehr als im Jahr 2016, wie aus AFP am Montag vorliegenden Berechnungen des Finanzministeriums in München hervorgeht. Bayern zahlte demnach rund 5,9 Milliarden Euro ein und ist damit weiter der mit Abstand größte Beitragszahler.
Bankenverband: Noch zu früh für ein faires Urteil über Mifid
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) will sich für ein abschließendes Urteil über die seit Anfang Januar geltende Finanzmarktrichtlinie Mifid 2 noch Zeit geben. In ein paar Monaten werde man wissen, "ob die berechtigte Zielsetzung, den Verbraucherschutz zu erhöhen, und der entsprechende Aufwand tatsächlich korrelieren", sagte Bdb-Geschäftsführer Andreas Krautscheid, "oder ob das, was an zusätzlichem Verbraucherschutz erreicht werden sollte, durch einen unangemessenen Aufwand sogar konterkariert wird."
Bankenverband will wegen Brexit Präsenz in Frankfurt ausbauen
Der Bundesverband deutscher Banken (BdB) will sich angesichts der durch den Brexit verursachten wachsenden Bedeutung des hiesigen Finanzplatzes stärker in Frankfurt aufstellen. "Wir werden unsere Präsenz hier in diesem Jahr deutlich ausweiten", sagte Andreas Krautscheid, der den Verband als Hauptgeschäftsführer seit Jahresbeginn gemeinsam mit Christian Ossig führt, beim Neujahrsempfang des BdB in Frankfurt.
EZB/Hansson: Viele Euro-Länder schlecht auf Zinswende vorbereitet
EZB-Ratsmitglied Ardo Hansson ist besorgt, dass viele Euro-Staaten schlecht auf eine Zinswende im Euroraum vorbereitet sind. In einem Interview mit der Börsen-Zeitung warnte Hansson vor einer "Zombifizierung" der Regierungen. Zugleich machte der Zentralbankchef Estlands sehr deutlich, dass die Europäische Zentralbank (EZB) bei der begonnenen Normalisierung ihrer ultralockeren Geldpolitik keine Rücksicht auf einzelne Länder nehmen könne.
EZB: Eurosystem kauft deutlich mehr Unternehmensanleihen und Covered Bonds
Die Zentralbanken des Euroraums haben ihre Wertpapierbestände in der Woche zum 12. Januar 2018 wieder kräftiger als in der verkürzten ersten Ankaufwoche des Jahres gesteigert, wobei der Anteil von Covered Bonds und Unternehmensanleihen an den wöchentlichen Ankäufen verglichen mit dem Vorjahr deutlich zunahm. Laut EZB stieg das Volumen in allen Wertpapierkategorien um 10,112 (Vorwoche: 2,903) Milliarden Euro.
Madrid warnt Puigdemont vor Regieren von Brüsseler Exil aus
Die spanische Zentralregierung hat den abgesetzten katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont vor dem Versuch gewarnt, von seinem Brüsseler Exil aus zu regieren. In diesem Falle werde die Zentralregierung die direkte Kontrolle über die Region aufrechterhalten, sagte Ministerpräsident Mariano Rajoy am Montag in Madrid. Puigdemont müsse bei einer Amtseinführung in Barcelona "physisch" anwesend sein. "Man kann sein Amt nicht von Brüssel aus antreten", sagte Rajoy.
Langjährige katalanische Regierungspartei muss 6,6 Millionen Euro zurückzahlen
Die Partei der ehemaligen katalanischen Regionalpräsidenten Carles Puigdemont und Artur Mas ist wegen illegaler Parteienfinanzierung in Barcelona verurteilt worden. Laut einer am Montag veröffentlichten Gerichtsentscheidung erhielt die liberal-konservative Partei CDC (Demokratische Konvergenz) mindestens 6,6 Millionen Euro von dem Bauunternehmen Ferrovial - "als Gegenleistung für die garantierte Erteilung einer bestimmten Anzahl öffentlicher Aufträge".
EU sucht europaweite Strategie gegen Fake News
Mit Hilfe einer Expertengruppe sucht die EU nach einer europaweiten Strategie gegen Falschmeldungen und Desinformation. Eine "europäische Herangehensweise" sei nötig, um einen Flickenteppich nationaler Politiken beim Vorgehen gegen Fake News zu verhindern, sagte die für das Internet zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel am Montag. An dem Tag kam in Brüssel die Gruppe aus 40 Experten erstmals zusammen. Sie soll bis zum Frühjahr Vorschläge unterbreiten.
Russlands Chefdiplomat Lawrow wirft USA "skrupellose" Methoden vor
Russlands Außenminister Sergej Lawrow hat in seiner jährlichen Pressekonferenz am Montag die USA hart attackiert. Lawrow nannte die Methoden der US-Außenpolitik "fragwürdig und skrupellos". Speziell das Ultimatum des US-Präsidenten Donald Trump zu Änderungen am Atomabkommen mit dem Iran kritisierte der russische Chefdiplomat - und warnte vor negativen Auswirkungen auf die Situation in Nordkorea.
Mehr als 930 Festnahmen bei Protesten in Tunesien
Bei den Protesten in Tunesien sind in den vergangenen Tagen mehr als 930 Menschen festgenommen worden. "Insgesamt befinden sich 937 Menschen in Haft", sagte ein Sprecher des tunesischen Innenministeriums am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Ihnen werde Gewalt, Diebstahl oder Vandalismus vorgeworfen.
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January 15, 2018 13:00 ET (18:00 GMT)
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