Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
M.M.WARBURG - Im größten deutschen Steuerskandal hat das Bundesfinanzministerium Ende vergangenen Jahres zu einer außergewöhnlichen Maßnahme gegriffen, um zu verhindern, dass dem Staat bis zu 190 Millionen Euro verloren gehen. Nach Informationen von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR wies das Bundesfinanzministerium den Hamburger Fiskus an, gegen die dort ansässige Privatbank M. M. Warburg vorzugehen. Vorausgegangen war ein Treffen im Ministerium in Berlin mit einer Vertreterin des Hamburger Finanzamtes für Großunternehmen. Das Ministerium befürchtete, Forderungen gegen Warburg könnten verjähren. Der Hamburger Fiskus, der den Fall seit Langem untersucht, schickte erst nach der Weisung aus Berlin einen Steuerbescheid an die Privatbank. Zuvor war M. M. Warburg von Forderungen verschont geblieben. (SZ S. 1 und 18)
ALLIANZ - Bei der Lebensversicherung sieht Allianz-Chef Oliver Bäte in der aktuellen Niedrigzinsphase keine Chance, Produkte mit einem Garantiezins anzubieten. "Das ist bei der derzeitigen Zinspolitik der Europäischen Zentralbank nicht darstellbar. Ein solches Geschäftsmodell ist in diesem Umfeld seriös nicht zu betreiben", sagte Bäte beim Wirtschaftsgipfel der Rheinischen Post. Die EZB hält die Zinsen bei null, um vor allem in Südeuropa die Kreditvergabe anzukurbeln. "Über eines muss man sich klar sein: Garantien kosten Geld. Und die Kosten der Absicherung stehen derzeit in keinem Verhältnis zur Absicherung selbst", sagte Bäte. (Rheinische Post)
SIEMENS - Der Technologiekonzern Siemens will seine Medizintechniksparte Healthineers womöglich noch vor Ostern an die Börse bringen, heißt es. Für Spartenchef Bernd Montag ist klar: "Wir werden ein wesentlicher Teil von Siemens bleiben. Auch langfristig". "Wir sind sehr gut aufgestellt und sehr profitabel. Diese starke Position wollen wir ausbauen und gleichzeitig zusätzliche Wachstumschancen im Bereich der Digitalisierung und durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz für uns nutzen". Finanzvorstand Jochen Schmitz stellt eine hohe Ausschüttungsquote und Gewinnwachstum in Aussicht. (Handelsblatt S. 14f/Börsen-Zeitung S. 9)
BOSCH - Bosch-Geschäftsführer Rolf Bulander sieht sein Unternehmen bei Fahrassistenten ganz vorne. "Unsere Software und Algorithmen erkennen Objekte sehr gut", sagte er in einem Interview. "Wir sind auch bei der Hardware, den Augen der Systeme, führend: Unsere Radarsensoren schauen weiter als andere. Wir arbeiten zudem mit vielen Partnern zusammen - die Aufgabe ist so groß, dass keiner sie alleine bewältigen kann - und besonders eng mit Daimler: Wir werden im Jahr 2021 ein automatisiert fahrendes Auto für das urbane Umfeld auf den Markt bringen. In 2018 starten bereits Tests auf der Straße." (SZ S. 22)
AIRBUS - Personell steht der Flugzeugbauer Airbus vor dem Umbruch. Nun gehen mit Fabrice Bregier und John Leahy zwei weitere Topmanager von Bord. Auf ihre Nachfolger wartet viel Arbeit. Denn der Konzern steht vor einer Zeitenwende. (Handelsblatt S. 16)
XXXLUTZ - Der deutsche Möbelhändler Poco könnte bald zur Gänze seinem österreichischen Mitgesellschafter gehören und damit stärker mit der Möbelkandelskette XXXLutz verbunden sein. Wenn die Turbulenzen um seinen südafrikanischen Hälfteeigner Steinhoff im Zuge eines Skandals um falsch ausgewiesene Bilanzen zu dessen Trennung von seinen Anteilen führen, wäre die Übernahme der anderen 50 Prozent an Poco möglich. Das bestätigen Vertraute um die Eigentümerfamilie von Andreas Seifert. (FAZ S. 19)
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January 16, 2018 00:20 ET (05:20 GMT)
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