Von AnnaMaria Andriotis und Maria Armental
NEW YORK (Dow Jones)--Der US-Kreditkartenanbieter American Express hat erstmals seit mehr 25 Jahren wieder einen Quartalsverlust geschrieben. Grund ist die Steuerreform in den USA. Um ihr Kapitalpolster nach dem Verlust wieder aufzubauen, kündigte die Bank zudem an, im ersten Halbjahr ihr Aktienrückkaufprogramm auszusetzen. Der Verlust im vierten Quartal erreichte 1,22 Milliarden US-Dollar, nachdem die Bank im Vorjahreszeitraum noch 800 Millionen Dollar verdient hatte. Seit 1992 hatte das Geldhaus keinen Quartalsverlust mehr geschrieben. Vor Sonderposten erreichte das Ergebnis je Aktie aber 1,58 Dollar. Das war mehr als von Analysten mit 1,54 Dollar erwartet.
Die Nettoeinnahmen stiegen um 10 Prozent auf 8,84 Milliarden Dollar. Auch das war etwas besser als an Wall Street erwartet. Die Kunden nutzen ihre Kreditkarten häufiger und nahmen auch mehr Kredite auf. Es stiegen allerdings auch die Kreditverluste um ein Drittel auf 833 Millionen Dollar. Die Steuerreform belastet American Express zwar mit der steuerlichen Neubewertung bestimmter Bilanzposten. Dennoch glaubt die Bank, langfristig von den niedrigeren Steuersätzen profitieren zu können.
Durch die Sonderbelastung von 2,6 Milliarden Dollar fiel jedoch zunächst einmal die Tier 1 Kapitalquote auf 9,0 von 12,6 Prozent im Vorjahr. Das liegt aber immer noch deutlich über dem gesetzlich vorgeschriebenen Minimum. Für 2018 kündigte American Express an, einen Gewinn von 6,90 bis 7,30 Dollar erzielen zu wollen. Analysten waren bislang von 7,04 Dollar ausgegangen.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/jhe/cbr
(END) Dow Jones Newswires
January 19, 2018 00:20 ET (05:20 GMT)
Copyright (c) 2018 Dow Jones & Company, Inc.