FRANKFURT (Dow Jones)--Im milliardenschweren Bieterkampf um Spaniens Autobahnbetreiber Abertis zeichnen sich die nächsten Schritte ab: Der Bieterkonkurrent von Hochtief, die italienische Atlantia-Gruppe, wolle sein Angebot von 16 Milliarden Euro erhöhen, sobald der Hochtief-Konzern seine Offerte über 17 Milliarden von der spanischen Börsenaufsicht CNMV genehmigt bekomme, schreibt die Börsen-Zeitung (BöZ) unter Berufung auf Atlantia-Kreise. Atlantia wollte in der Sache keine Stellungnahme abgeben.
Nachdem die CNMV ihre umstrittene Genehmigung für das Atlantia-Kaufangebot bestätigt hatte, wird spätestens Anfang Februar mit einer Entscheidung durch die Börsenaufsicht auch für Hochtief gerechnet. Die Übernahme von Abertis ist ein Politikum in Spanien. Diskutiert wird etwa, inwieweit verschiedene Ministerien in das Verfahren miteinbezogen werden müssen. Die Regierung hatte die Börsenaufsicht zu einer erneuten Überprüfung gedrängt.
Anfang Oktober hatte die CNMV den Weg für die Abertis-Aktionäre frei gemacht, ihre Aktien Atlantia für jeweils 16,50 Euro anzudienen. Kurz danach warf allerdings der deutsche Baukonzern Hochtief seinen Hut in den Ring und legte mit 18,76 Euro je Aktie ein höheres Angebot vor.
Anders als Atlantia hat Hochtief von Anfang an eine Genehmigung für ihr Vorhaben nicht nur bei der Börsenaufsicht, sondern auch bei der spanischen Regierung beantragt. Madrid scheint eine Übernahme von Abertis durch Hochtief einer Übernahme aus Italien vorzuziehen. Die Bauholding aus Essen ist eine Tochter des spanischen Infrastrukturriesen ACS, dessen Chef Florentino Perez ist, der politisch mächtige Präsident des Fußballclubs Real Madrid.
Hochtief hat bereits grundsätzlich grünes Licht aus Madrid für ihr Vorhaben bekommen. Allerdings warten die Essener noch auch eine Entscheidung der Börsenaufsicht CNMV.
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January 19, 2018 04:27 ET (09:27 GMT)
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