Der Markt-Überblick am Morgen, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TAGESTHEMA
Der Kongress hat den Regierungsstillstand in den USA beendet: Nach langem Ringen zwischen Republikanern und Demokraten verabschiedeten beide Kammern des Parlaments eine Übergangslösung für den Haushalt, welche die Staatsfinanzierung bis zum 8. Februar sicherstellt. Hunderttausende von Bundesbediensteten, die am Montag wegen der Haushaltssperre daheim geblieben waren, können damit am Dienstag zur Arbeit zurückkehren. Der parteiübergreifene Kompromiss wurde im Senat mit 80 gegen 18 Stimmen und danach im Repräsentantenhaus mit 266 gegen 150 Stimmen abgesegnet. Präsident Donald Trump setzte das Übergangsgesetz umgehend durch seine Unterschrift in Kraft. Die Kompromisslösung kommt de facto einem Einlenken der Demokraten gleich. Zuvor hatten sie ihre Zustimmung zu einem Haushaltsgesetz noch davon abhängig gemacht, dass bereits eine Lösung für die "Dreamers" gefunden ist. Nun gab sich die Führung der Demokraten im Senat damit zufrieden, dass lediglich konkret über das Schicksal dieser Einwanderergruppe verhandelt wird.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
08:00 GB/Easyjet plc, Ergebnis 1Q, Luton
12:40 US/Johnson & Johnson, Ergebnis 4Q, New Brunswick
13:00 US/Procter & Gamble Co, Ergebnis 2Q, Cincinnati
13:00 US/Verizon Communications Inc, Ergebnis 4Q, New York
22:01 US/Texas Instruments Inc, Ergebnis 4Q, Dallas
22:15 US/United Continental Holdings Inc, Ergebnis 4Q, Chicago
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 11:00 ZEW-Index Konjunkturerwartungen Januar PROGNOSE: +17,5 Punkte zuvor: +17,4 Punkte Konjunkturlage PROGNOSE: +89,5 Punkte zuvor: +89,3 Punkte - EU 16:00 Index Verbrauchervertrauen Eurozone Januar (Vorabschätzung) PROGNOSE: +0,6 zuvor: +0,5
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:30 DE/Auktion 0,00-prozentiger Bundesschatzanweisungen mit Laufzeit Dezember 2019 im Volumen von 5 Mrd EUR 11:30 GB/Auktion 0,125-prozentiger inflationsindexierter Anleihen mit Laufzeit März 2026 im Volumen von 1 Mrd GBP
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.839,20 0,14 Nikkei-225 24.124,15 1,29 Schanghai-Comp. 3.527,308 1,13 DAX 13.463,69 0,22 DAX-Future 13.500,50 0,24 XDAX 13.506,38 0,24 MDAX 27.413,15 -0,15 TecDAX 2.705,78 0,10 EuroStoxx50 3.665,28 0,44 Stoxx50 3.267,49 0,43 Dow-Jones 26.214,60 0,55 S&P-500-Index 2.832,97 0,81 Nasdaq-Comp. 7.408,03 0,98 EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 160,58 +2
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Mit einem neuen Allzeithoch im DAX rechnen Händler am Dienstag angesichts einer Kombination guter Nachrichten aus den USA. Im Streit um den US-Haushalt ist eine weitere Übergangslösung bis zum 8. Februar gefunden worden und die US-Indizes stiegen auf neue Rekordhochs. Dazu gesellten sich sehr gute Zahlen von Netflix. Das könnte für positive Impulse im Technologiesektor sorgen. Der Markt setzt weiter auf starke Berichtssaison und milde Worte der EZB am Donnerstag, die weiter Druck vom Euro nehmen könnten. Er startet am Morgen mit 1,2256 Dollar kaum verändert. Übergeordnet treibt weiter sehr starke Konjunktur in Europa.
Rückblick: Etwas fester - Positiv wirkte das Ja der SPD zu Koalitionsverhandlungen, denn es weckte die Hoffnung auf die baldige Bildung einer neuen Regierung in Deutschland. Die US-Haushaltssperre wurde derweil nicht als Problem für den Aktienmarkt gesehen. Kursfantasie ging von neuen Übernahmen aus. Richemont will den Online-Modehändler Yoox Net-A-Porter kaufen. Yoox sprangen um gut 24 Prozent nach oben. Im Fahrwasser stiegen auch die Kurse von Yoox-Wettbewerbern wie Zalando (+2,4 Prozent). Richemont gaben um 1,6 Prozent nach. Sanofi bietet für das US-Biotechnologieunternehmen Bioverativ. Die Übernahme wurde als teuer eingestuft. Sanofi verloren 2,9 Prozent. Der Chef des niederländischen Essenslieferdienst-Konzerns Takeaway.com kann sich im Rahmen der erwarteten Konsolidierung des Marktes einen Zusammenschluss mit Delivery Hero vorstellen. Delivery Hero legten darauf um 3,2 Prozent zu, Takeaway um gut 11 Prozent. UBS machten nach Vorlage von gemischt ausgefallenen Geschäftszahlen anfängliche Verluste wett und stiegen um 0,4 Prozent. Barclays gewannen 4,3 Prozent nach einem Medienbericht, wonach ein US-Hedge-Fonds mehr als 1 Milliarde Dollar in die Bank investiert hat. Zu den Tagesfavoriten gehörten Aktien aus dem Telekomsektor. Hier gebe es Nachholbedarf, hieß es. Verwiesen wurde aber auch hier auf Fusionsfantasie angesichts eines Berichts über inzwischen beendete frühere Gespräche zwischen Deutsche Telekom und Orange.
DAX/MDAX/TECDAX
Gut behauptet - Stärkster DAX-Wert waren Deutsche Bank (+2,9 Prozent). Händler erklärten den Kursanstieg mit Nachholbedarf im Vergleich zu Commerzbank (+1,4 Prozent). Im SDAX stiegen die Biotest-Vorzüge um 10,9 Prozent, nachdem die Übernahme durch die chinesische Creat Group von der US-Behörde für Auslandsinvestitionen genehmigt worden war. Continental fielen um 0,9 Prozent. Die Analysten von Bernstein stuften die Aktie herunter, weil sie die angedachte Aufspaltung in Reifen- und Technologiesparte für eingepreist halten.
XETRA-NACHBÖRSE
Mit den Kursen ging es auf breiter Front noch etwas weiter nach oben im Sog der positiven Entwicklung an der Wall Street.
USA / WALL STREET
Freundlich - Die Einigung im US-Haushaltsstreit sorgte für einen neuen Schub und neue Rekorde. "Die Investoren haben aus der Erfahrung gelernt, dass Shutdowns die Märkte nicht beeinflussen", meinte Marktstrategin Kristina Hooper von Invesco zur zuvor bereits eher gelassenen Reaktion. An der Spitze standen die Sektoren Telekommunikation, Energie und Einzelhandel. Sanmina brachen um 23,6 Prozent ein, nachdem das Unternehmen eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte. Bunge stiegen um 5,9 Prozent. Der Aktie des Agrarrohstoffgiganten kamen Spekulationen über einen Übernahmekampf zugute. Archer Daniels Midland (ADM) habe gegenüber Bunge Übernahmeinteresse signalisiert, so informierte Personen. Seit längerem ist auch Glencore an Bunge interessiert. ADM stiegen um 4,4 Prozent. Bioverativ schossen um 61,9 Prozent nach oben. Sanofi will das auf die Therapie von Bluterkrankheit spezialisierte Biotechunternehmen für rund 11,6 Milliarden US-Dollar übernehmen.
US-Anleihen legten als sicherer Häfen kurzzeitig deutlicher zu. Mit der Aufhebung der Haushaltssperre gaben die Notierungen ihre Gewinne dann weitgehend wieder ab. Die Rendite der zehnjährigen Papiere zeigte sich kaum verändert bei 2,66 Prozent.
DEVISENMARKT
zuletzt +/- % Mo, 8:40 Fr, 17:24 % YTD EUR/USD 1,2264 +0,23% 1,2236 1,2229 +2,1% EUR/JPY 135,88 +0,22% 135,59 135,27 +0,5% EUR/CHF 1,1793 +0,26% 1,1762 1,1762 +0,7% EUR/GBP 0,8769 -0,46% 0,8809 1,1329 -1,4% USD/JPY 110,79 -0,01% 110,81 110,61 -1,6% GBP/USD 1,3988 +0,71% 1,3889 1,3854 +3,5% Bitcoin BTC/USD 10.519,69 -1,22% 11.661,25 11.626,03 -26,76
Der Dollar bewegte sich mit dem US-Haushaltstreit in engen Bahnen seitwärts und lag im späten US-Handel gegenüber dem Euro leicht über dem Niveau vom Freitagabend. Der Euro lag bei 1,2260 Dollar, nach 1,2232 Dollar zum Wochenausklang. Der Yen zieht im frühen Geschäft am Dienstag leicht an, nachdem die Bank of Japan nach ihrer zweitägigen Sitzung erstmals seit längerem den Inflationsausblick nicht gesenkt hat, ansonsten ihren geldpolitischen Expansionskurs aber bestätigte.
ROHSTOFFE
ÖL
zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 64,00 63,57 +0,7% 0,43 +5,9% Brent/ICE 69,43 69,03 +0,6% 0,40 +4,2%
Die Ölpreise legten leicht zu. Händler verwiesen auf Aussagen des saudischen Energieministers Khalid al-Falih. Dieser will die Fördermengenbegrenzung der Opec über das Jahr 2018 hinaus verlängern. Die Opec und Russland seien "nur eine Seite der Medaille", sagte ein Teilnehmer. Länder wie die USA, Kanada und Brasilien dürften mit den steigenden Ölpreisen ihre Förderung weiter hochfahren. Der Februar-Kontrakt für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg an seinem letzten Handelstag zum US-Settlement um 0,2 Prozent auf 63,49 Dollar. Der nun führende März-Kontrakt legte um 0,4 Prozent auf 63,57 Dollar zu. Für Brent ging es um 0,6 Prozent auf 69,03 Dollar nach oben.
METALLE
zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.337,68 1.333,96 +0,3% +3,73 +2,7% Silber (Spot) 17,08 17,01 +0,4% +0,06 +0,8% Platin (Spot) 998,35 997,00 +0,1% +1,35 +7,4% Kupfer-Future 3,19 3,19 +0,1% +0,00 -3,1%
Nur kurzzeitig sorgte der US-Haushaltsstreit für erhöhtes Interesse bei den "sicheren Häfen". Der Goldpreis kletterte auf ein Tageshoch von 1.337 Dollar, gab die Gewinne im Anschluss aber wieder vollständig ab. Zum US-Settlement zeigte sich der Preis für die Feinunze mit einem Minus von 0,1 Prozent bei 1.332 Dollar.
MELDUNGEN SEIT MONTAG 17.30 UHR
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January 23, 2018 01:31 ET (06:31 GMT)
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