Von Jenny Strasburg
DAVOS (Dow Jones)--Die Deutsche Bank und ihr CEO John Cryan benötigen vermutlich noch zwei bis drei Jahre, um die im Rahmen des langfristigen Turnarounds der Bank versprochenen Fortschritte unter Beweis zu stellen. Davon geht der CEO und Chefinvestor der Londoner Fondsgesellschaft Algebris Investments, Davide Serra, aus.
Es sei unrealistisch zu erwarten, dass Cryan die Bank schon wieder auf Kurs gebracht habe, sagte Serra auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. Schließlich habe die Deutsche Bank jahrelang auf hohen Schulden basierende Handelsstrategien gefahren, die nicht mehr funktionierten oder sich nicht so auszahlten wie bisher, vor allem in Märkten mit niedriger Volatilität und niedrigen Zinsen. Serras Fondsgesellschaft verwaltet ein Vermögen von rund 14 Milliarden US-Dollar und ist in sogenannte AT1-Wertpapiere der Deutschen Bank investiert.
Wenn die Zinsen steigen, könne die Deutsche Bank in ihren Kerngeschäften innerhalb von zwei bis drei Jahren eine Eigenkapitalrendite von 6 bis 7 Prozent erwirtschaften, sagte Serra. Diese Aussicht sei noch nicht in die Erwartungen der Investoren eingeflossen, aber die Bank ergreife die richtigen Maßnahmen, um diese Rendite zu erzielen und schließlich die Kapitalkosten zu decken.
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January 23, 2018 05:50 ET (10:50 GMT)
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