Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.
TOLL COLLECT - Das Schiedsverfahren um den verpatzten Start des Lkw-Mautsystems im Jahr 2003 findet kein Ende - und es wird wohl auch in diesem Jahr kein Ende finden, weshalb es nun zu einem ungewöhnlichen Schritt kommen soll: Mautbetreiber Toll Collect steht vor der Aufspaltung. Der Grund: Ende August endet der Betreibervertrag. Dann müssen die Gesellschafter Daimler, Telekom (je 45 Prozent) und Cofiroute (zehn Prozent) ihre Anteile abgeben. Diese schreibt der Bund derzeit aus. (Handelsblatt S. 10)
TECHEM - Nachdem im vergangenen Jahr der Ableser von Heizkosten, Ista, zu einem exorbitanten Preis den Eigentümer wechselte, soll nun der zweite große deutsche Anbieter, Techem, verkauft werden. Der australische Eigentümer Macquarie will über seine Berater Ende Februar die Informationsprospekte an mögliche Käufer schicken. Die sollen dann von vor Ostern Gebote abgeben. (FAZ S. 15)
REMONDIS - Das Entsorgungsunternehmen Remondis scheint guter Dinge, bei der Übernahme des Dualen Systems Deutschland (DSD) zum Zug zu kommen. Vor einem Jahr hatten die Fonds HIG Capital und Bluebay ihre Anteile am "Grünen Punkt" zum Verkauf gestellt, seitdem wird gefeilscht. (FAZ S. 22)
AIR BERLIN - Die Pleite der Fluggesellschaft Air Berlin dürfte vor allem den Staat, aber auch tausende Kunden und Beschäftigte teuer zu stehen kommen. Allein die Bundesregierung, der Fiskus und die Bundesagentur für Arbeit müssen mit Ausfällen in Höhe von rund 200 Millionen Euro rechnen. Das ist einem aktuellen Bericht der Insolvenzverwalter von Air Berlin zu entnehmen. Der 112-seitige Bericht, der über die Ursachen und Folgen des Niedergangs Aufschluss gibt, datiert vom 15. Januar. (SZ S. 1/FAZ S. 21)
AUTO1 - Die digitale Gebrauchtwagenplattform Auto1 soll über Kooperationen zügig nach Asien und Nordamerika vordringen. "Wir wollen Auto1 in ein globales Unternehmen verwandeln", sagte Vision-Fund-Chef Rajeev Misra. Über den Fonds hat der japanische Technologiekonzern Softbank für 460 Millionen Euro ein Fünftel des Berliner Start-ups gekauft. Vor dem Einstieg haben die Gründer der Auto1-Gruppe einen aggressiven Wachstumsplan formuliert, wie Fondschef Misra berichtet. (Handelsblatt S. 14)
DEUTSCHE BÖRSE - Das größte europäische Aktienclearinghaus, EuroCCP, will Zugang zur Deutschen Börse erhalten. Mit dem sogenannten Open Access wäre die Deutsche Börse und ihr zentraler Kontrahent Eurex verpflichtet, EuroCCP im Aktienbereich Zugang zu gewähren und einen Datenfeed zur Verfügung zu stellen. (Börsen-Zeitung S. 4)
JACK WOLFSKIN - Jack Wolfskin ging es in den vergangenen Jahren gar nicht gut. Angesichts horrend hoher Schulden war der Deutschen liebster Allwetter-Ausrüster mehr mit sich selbst beschäftigt, als attraktive neue Regenjacken in die Läden zu bringen. Mit dem Schuldenschnitt im vergangenen Sommer habe sich das komplett geändert, betonte Jack-Wolfskin-Chefin Melody Harris-Jensbach: "Jetzt kann ich mich wieder voll auf unser eigentliches Geschäft konzentrieren." (Handelsblatt S. 20)
L-BANK - Der Vorstandschef der baden-württembergischen L-Bank, Axel Nawrath, warnt davor, den Förderinstituten den Garaus zu machen. Landesförderbanken würden auch künftig eine wichtige Rolle spielen - "wenn sie nicht durch Regulierung erwürgt werden", sagte er. Er sei aber "guter Hoffnung", dass den Instituten regulatorische Erleichterungen gewährt würden. "Die Mechanismen der europäischen Bankenunion führen zu Konsequenzen, die aus der Sicht einer Förderbank geradezu absurd sind", so Nawrath. Die L-Bank, die nicht pleitegehen könne, müsse einen Abwicklungsplan mit etwa 800 Seiten entwerfen. Dabei würde ein Satz mit dem Hinweis auf die Staatsgarantie reichen. (Börsen-Zeitung S. 3)
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January 25, 2018 00:10 ET (05:10 GMT)
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