
STUTTGART (dpa-AFX) - Der Auto- und Lastwagenbauer Daimler
Am Ergebnis dürften die Investoren ohnehin wenig zu meckern
haben, zumal sie den Blick auch schon wieder auf den neuen Ausblick
richten, wenn die Stuttgarter an diesem Donnerstag (1. Februar) die
Jahresbilanz vorlegen. Neben den Zahlen wird wohl diesmal der
hochkochende Skandal um Tierversuche mit Dieselabgasen eine Rolle
spielen, die von der deutschen Autoindustrie - darunter neben
Daimler auch VW
Daimler hat im vergangenen Jahr den weltweiten Spitzenplatz beim
Verkauf von Premiumautos gegenüber dem Rivalen BMW verteidigt. Zum
Jahresschluss allerdings verlangsamte sich das Absatzwachstum von
Mercedes-Benz, vor allem außerhalb von China. Im vierten Quartal
habe es außerhalb des größten Einzelmarktes noch knapp 2 Prozent
betragen, rechnete Analyst Harald Hendrikse von der
US-Investmentbank Morgan Stanley
Im Lkw-Geschäft geht derweil die Erholung weiter, in Nordamerika sowie auf dem vor Jahresfrist noch so schwierigen Markt in Südamerika zeigen die Trends nach oben. Insgesamt erwarten 19 von Bloomberg befragte Analysten im Schnitt einen Konzernumsatz von 163,8 Milliarden Euro - das wäre mit plus 7 Prozent etwas weniger als die angestrebten "deutlichen" Zuwächse - womit Daimler mehr als 10 Prozent meint. Beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern rechnen die Experten aber mit einem Plus von 14 Prozent auf 14,7 Milliarden Euro.
Unter dem Strich kommt dem Konzern wie schon mitgeteilt auch die US-Steuerreform zugute. Zwar floss noch kein Geld in die Kassen, aber weil die Steuersätze sinken und damit eine Neubewertung künftiger Steuerverbindlichkeiten und -forderungen notwendig machten, konnten die Stuttgarter einen milliardenschweren Sonderertrag in der Bilanz verbuchen. Inklusive anderer Sondereffekte beträgt das Plus in der Steuerbilanz rund 1 Milliarde Euro. Zuvor hatten Analysten dem Unternehmen einen Nettogewinn von knapp 10 Milliarden Euro zugetraut.
2016 hatte Daimler unterm Strich 8,8 Milliarden Euro verdient, die Dividende hatte 3,25 Euro je Aktie betragen. Die Ausschüttung könnte diesmal auf 3,40 Euro steigen, wenn die Markterwartungen stimmen.
Für das kommende Jahr gehen die Finanzexperten bei Daimler von einem etwas zäheren Verlauf aus. Beim Umsatz rechnen sie im Schnitt mit weiterem Wachstum von rund 3 Prozent, beim operativen Ergebnis hingegen sehen sie Daimler eher stagnieren oder sogar mit einem knappen Rückgang.
Die Analysten vom Bankhaus Lampe schätzen, dass es wegen einer
langsam in die Jahre kommenden Modellpalette schwieriger wird, den
Schwung der vergangenen Jahre zu halten. Die Konkurrenz von BMW und
Audi
Darüber hinaus für die Anleger interessant: Ein Zusammengehen mit BMW beim Carsharing scheint nur noch eine Frage der Zeit. Schon länger wird darüber spekuliert, zuletzt kaufte BMW den Partner Sixt aus dem gemeinsamen Joint Venture DriveNow heraus. Die Beteiligung des Autovermieters am gemeinsamen Anbieter und Car2Go-Konkurrenten galt bis dato als größte Hürde für eine Fusion der beiden Carsharing-Platzhirsche./men/mne/tos
ISIN DE0007100000
AXC0027 2018-02-01/05:50