Der Halbleiterindustrie-Ausrüster Aixtron
Anlegern reichte das nach einer monatelangen Kursrally aber nicht aus, um weiter zuzugreifen: Nachdem die Aktie zunächst um mehr als 10 Prozent nach oben geschnellt war, rutschte sie ins Minus. Gegen Mittag verlor sie mehr als 1 Prozent.
Der Umsatz von Aixtron dürfte angesichts des Ausblicks näher an der oberen Marke von 260 Millionen Euro als beim Minimum 230 Millionen Euro liegen, hatte Aixtron erklärt. Beim operativen Gewinn (Ebit) sollen davon 5 bis 10 Prozent hängen bleiben, das ergibt eine Bandbreite von 11,5 bis 26 Millionen Euro. Dabei hatte das Unternehmen ursprünglich schon einen Wechselkurs von 1,20 US-Dollar je Euro zugrunde gelegt. Die Aufwertung des Euro zum Dollar in den vergangenen Monaten dürften also ein geringeres Risiko darstellen als bei vielen anderen deutschen Unternehmen.
Gründe für die Zuversicht liefern Zuwächse zum Jahresstart. "Die ersten drei Monate 2018 waren für Aixtron das stärkste Auftaktquartal seit 2011", sagte Vorstand Bernd Schulte laut Mitteilung. Der Spezialanlagenbauer profitiert von Trends wie der Elektromobilität, autonomem Fahren und immer raffinierteren Smartphones. Egal ob Gesichtserkennung durch Smartphones oder Umfeldabtastung durch Pkw - die Lasertechnik dafür wird mit Maschinen von Aixtron hergestellt.
Diese Ausrichtung liefert dem lange Zeit kriselnden Konzern nach dem Sprung in die Gewinnzone im vergangenen Jahr jetzt weiter Rückenwind. Der Auftragseingang stieg im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent auf 78,6 Millionen Euro. Ende März standen alleine Anlagen im Wert von knapp 115 Millionen Euro im Orderbuch.
Beim Umsatz gab es ein Plus von 16 Prozent auf 62,4 Millionen Euro und das operative Ergebnis verbesserte sich auf 7,9 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Minus zu Buche gestanden hatte. Anders als noch im ersten Viertel 2017 blieb dieses Jahr auch unter dem Strich ein Gewinn übrig: 12,3 Millionen Euro.
Das ist zwar weniger als halb so viel wie im Schlussquartal 2017, doch da hatte der Verkauf des Geschäfts mit Anlagen zur Fertigung von Speicherchips dem Unternehmen einen Sondergewinn beschert. Die Veräußerung war Teil der Neuausrichtung von Aixtron. Forschungs- und Entwicklungskosten sollten dauerhaft sinken.
Im Zuge der Neuausrichtung sucht Aixtron auch nach Partnern für das OLED-Geschäft. Ende Februar hatte es noch geheißen, dass über die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens mit der OLED-Tochter Apeva mit Interessenten aus der Industrie und Finanzwelt verhandelt werde. Neuigkeiten dazu gab es bei der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag nicht. Die Suche gehe weiter, sagte ein Unternehmenssprecher.
Die neue Positionierung und die auch damit verbundene Geschäftserholung hatte die Aktien im März bis auf fast 20 Euro getrieben. Im Sog der zuletzt schwächelnden Weltbörsen ging es zwar wieder bis auf unter 15 Euro nach unten. Das bedeutete aber immer noch fast eine Verfünffachung seit dem Fall bis auf rund 3 Euro Ende 2016. Damals hatte das Scheitern eines Übernahmeversuchs durch einen chinesischen Investor die Aktien belastet./mis/das/fba
ISIN DE000A0WMPJ6
AXC0256 2018-04-26/12:55