FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax
Mit einem Abschlag von letztlich 1,68 Prozent auf 12 785,16
Punkte schloss der Dax nur minimal über seinem kurz zuvor erreichten
Tagestief. Nahtlos knüpfte er damit an seinen Vortageskursrutsch an
und verbuchte einen Wochenverlust von 4,2 Prozent. Das erst
anderthalb Wochen alte Rekordhoch von 13 596 Punkten ist damit erst
einmal wieder in die Ferne gerückt. Schlusslicht in der ersten
Börsenliga war an diesem Tag nach enttäuschenden Geschäftszahlen die
Aktien der Deutschen Bank
Den Charttechnikern des Börsenstatistik-Magazins Index-Radar zufolge droht nun ein weiterer Dax-Rutsch in Richtung 12 600 Punkte. Auch Analyst Gregor Kuhn von der Bernstein Bank sieht den Index erst dort wieder unterstützt, falls er sich nicht über der charttechnisch wichtigen 200-Tage-Linie bei 12 740 Punkten behaupten kann. Diese gilt als Indikator für den längerfristigen Trend und kann als Unterstützung, aber auch als Widerstand wirken.
Für den Index der mittelgroßen Unternehmen MDax
Die Kurse vor allem der länger laufenden deutschen Staatsanleihen
gingen vor dem Wochenende etwas zurück, was die Renditen steigen
ließ. Tendenziell schmälert dies die Attraktivität von Aktien. Die
Umlaufrendite stieg von 0,50 Prozent am Vortag auf 0,51 Prozent. Der
Rentenindex Rex
Druck bekam der Dax auch von der Währungsseite: Der Euro konnte zwar die Marke von 1,25 US-Dollar, die er am Morgen übersprungen hatte, nicht verteidigen. Er geriet nach den US-Jobdaten etwas unter Druck, doch mit 1,2450 Dollar am Abend blieb er weiterhin auf einem relativ hohen Niveau. Das kann die Exportchancen deutscher Unternehmen in Ländern außerhalb des Währungsraums beeinträchtigen. Zudem bleibt bei der Umrechnung von Dollar-Gewinnen im Auslandgeschäft in Euro weniger übrig. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2492 (Donnerstag 1,2459) Dollar festgesetzt.
Das hiesige Nachrichtengeschehen wurde insbesondere vom schwachen Geschäftsbericht der Deutschen Bank dominiert. Die Aktie sackte am Dax-Ende um 6,21 Prozent auf 13,856 Euro ab. Zeitweise kostete sie nur noch 13,726 Euro und war damit so billig wie seit Ende September nicht mehr. Auch mit Blick auf die Kursentwicklung seit Jahresbeginn belegt sie damit den letzten Platz im Leitindex. Das größte Geldhaus Deutschlands, das erst Anfang Januar eine Gewinnwarnung ausgegeben hatte, fuhr 2017 erneut einen Jahresverlust ein. Zudem wird mit noch höher als bislang erwarteten Kosten im laufenden Jahr gerechnet.
Ansonsten sorgten Analystenkommentare für Kursausschläge: Die
Papiere der Deutschen Post
Bei Airbus
Zudem rückte ein voraussichtlich schon bald anstehender Börsengang in den Blick. Der Immobilienentwickler Instone Real Estate bringt seine Pläne im Eiltempo voran. Beim Sprung aufs Parkett sollen bis zu 23,4 Millionen Aktien mit einem Gesamtvolumen von bis zu knapp 600 Millionen Euro auf den Markt kommen. Das Angebot beginnt sofort und richtet sich an institutionelle Investoren. Ab 15. Februar sollen die Papiere an der Frankfurter Börse gehandelt werden. Das Unternehmen hatte erst Ende Januar angekündigt, im Laufe des Jahres an die Börse zu gehen./ck/mis
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
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