Der britische Leitindex FTSE 100
Grund für den Kursanstieg am Montag war das Absacken des britischen Pfund, nachdem nach dem Brexit-Minister David Davis auch Außenminister David Johnson seinen Hut genommen hatte. Die beiden Politiker gelten als Brexit-Hardliner und reagierten mit ihrem Schritt auf den neuen, weicheren Kurs von Premierministerin Theresa May in Sachen EU-Austritt.
Die Anleger am Devisenmarkt fürchteten nach diesen beiden Personalien zwar ein Auseinanderbrechen der Regierung. Für Aktionäre aber stand erst einmal im Vordergrund, dass eine schwache Heimatwährung den Absatz von Waren im Ausland erleichtern kann. Am Dienstag nun erholte sich das Pfund wieder etwas, so dass der "Footsie" zuletzt minimal nachgab.
Analysten diskutierten derweil kontrovers, welche Konsequenzen die Personalien haben könnten, und mahnten zur Vorsicht. Eine Vertrauensabstimmung über May im britischen Parlament könne schon durch 15 Prozent der Tory-Abgeordneten ausgelöst werden, schrieb Devisen-Analyst Wolfgang Kiener von der BayernLB. Dieses Risiko bestehe insbesondere dann, wenn die Premierministerin in den Verhandlungen mit der Europäischen Union (EU) Zugeständnisse machen muss. Investmentanalyst Martin Siegert von der Landesbank Baden-Württemberg ergänzte, Nigel Farage von der europafeindlichen Ukip- Partei habe dem bisherigen Außenminister bereits angeboten, sich nun gemeinsam gegen May zu wenden.
Analyst David Madden vom Handelshaus CMC Markets wies auf Aussagen von May hin, wonach die EU ihren Kurs ändern müsse. Sonst riskiere sie einen "harten Brexit". Damit wolle May wohl die europaskeptischeren Politiker in ihren eigenen Reihen beruhigen, vermutete Madden./la/jha/
ISIN GB0001383545
AXC0089 2018-07-10/10:35