HEIDELBERG (dpa-AFX) - Der Anlagenbauer Heidelberger
Druckmaschinen
Das gefiel auch den Investoren. Die Heidelberger-Druck-Aktie belegte am Vormittag mit einem Plus von bis zu zehn Prozent den Spitzenplatz im Kleinwerte-Index SDax. Am späten Vormittag legte sie knapp sieben Prozent auf 2,846 Euro zu. Die Nachricht von der Auftragslage sorgte für Erleichterung, denn das Papier war zuletzt deutlich unter Druck geraten. Analyst Hans-Joachim Heimbuerger von Kepler Cheuvreux zufolge lagen die Ordereingänge rund 11 Prozent über den Markterwartungen. Zwar habe sich die Profitabilität schwach entwickelt, dies liege aber an Einmaleffekten. Der Experte behielt seine bisherige Kaufempfehlung daher bei.
In der Tat musste das Unternehmen unter dem Strich Federn lassen. Wegen der einmaligen Belastungen aus der US-Steuerreform fiel im dritten Geschäftsquartal ein Verlust von 10 Millionen Euro an. Im Vorjahr hatte der Konzern einen Gewinn von 18 Millionen Euro erzielt. Ungünstige Währungseffekte lasteten auf dem Umsatz, der von 608 auf 603 Millionen Euro zurückging. Das um Restrukturierungen bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sank nach ersten Berechnungen von 49 auf 45 Millionen Euro.
Heidelberger Druck hat schwere Zeiten hinter sich. 2009 war das Unternehmen infolge der Wirtschafts- und Finanzkrise in schwere Turbulenzen geraten. Als Konsequenz stellte Heidelberger Druck sein Geschäftsmodell um: Das unbeständige Neumaschinengeschäft wurde zurückgefahren, der Bereich Services und Verbrauchsmaterialien ausgebaut. Inzwischen trägt die digitale Transformation laut Vorstandschef Rainer Hundsdörfer Früchte. Die mittelfristigen Ziele würden zunehmend greifbar.
Für 2022 peilen die Heidelberger einen Umsatz von rund 3 Milliarden Euro und einen Nettogewinn von über 100 Millionen Euro an. Die Ebitda-Marge soll auf etwa 10 Prozent steigen. Für das Gesamtjahr 2017/2018 geht der Anlagenbauer von einem Umsatz auf Vorjahresniveau (2,5 Mrd Euro) und einer Marge zwischen 7 und 7,5 Prozent aus. Der Überschuss soll wegen der Steuerrefom-Belastung deutlich unter den Vorjahreswert von 36 Millionen Euro sinken./she/zb/jha
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AXC0155 2018-02-08/11:37