ZÜRICH (Dow Jones)--Der schweizerische Aktienmarkt hat am Dienstag mit heftigen Abgaben auf die historische Vortagesbaisse der Wall Street reagiert. Trotz der sehr schwachen Tendenz und dem erstmaligen Fall des eidgenössischen Leitindexes unter die Marke von 9.000 Punkten seit September 2017 berappelte sich die Börse in der Schweiz jedoch im Verlauf gegenüber noch höheren Anfangsverlusten wieder etwas. Es überwog die Meinung im Handel, der Absturz sei Teil einer dringend benötigten Korrektur, die viele Analysten gefordert hätten. Nur sei die Korrektur eben ziemlich heftig ausgefallen. Anlagestratege Ulrich Stephan von der Deutschen Bank sah die aktuellen Marktturbulenzen ebenfalls nicht als Einstieg in einen Bärenmarkt, sondern als Korrektur des Bullenmarkts.
Der SMI sackte um 2,9 Prozent auf 8.837 Punkte ab. Alle 20 SMI-Werte schlossen mit zum Teil heftigen Abgaben. Umgesetzt wurden 105,98 (zuvor: 58,86) Millionen Aktien. "Eines steht damit fest - die Volatilität als Maß der erwarteten Schwankungen ist zurück", sagte ein Händler mit Blick auf die Crash-artigen Verluste der vergangenen Handelstage.
Dazu passte, dass die Credit Suisse eine beliebte so genannte Exchange-traded Note (ETN), die konzipiert wurde, um gegen steigende Marktvolatiltät zu wetten, am 21. Februar liquidieren wird. Addiert dürften die ausstehenden Titel des VelocityShares Daily Inverse VIX Short Term ETN (Börsenkürzel XIV) am Montag mehr als 1,4 Milliarden Dollar an Wert verloren haben. Anleger erhalten nach Angaben der Bank am Tag der Liquidation einen dem indikativen Wert entsprechenden Barausgleich. Außerdem will die Credit Suisse keine neuen Serien dieses Volatilitätsprodukts mehr auflegen. Auch wenn die Bank erklärte, dass sie mit den VelocityShares keine Verluste im Eigenhandel erlitten habe, brach der Kurs der Bank als SMI-Schlusslicht um 6,0 Prozent ein. Bankenwerte zählten wegen der Marktverwerfungen europaweit zu den schwächsten Aktien. UBS büßten 4,0 Prozent ein.
Die Papiere von Roche hielten sich trotz eines Abschlags von 1,9 Prozent noch relativ wacker. Der Pharmakonzern und seine Tochter Genentech hatten positive Ergebnisse von Medikamentenstudien verkündet. In der zweiten Reihe haussierten gegen den schwachen Markttrend AMS um 13,2 Prozent. Der österreichische Apple-Zulieferer hatte im vierten Quartal einen bereinigten Betriebsgewinn erzielt, der laut Bryan Garnier 58 Prozent über der Konsenserwartung lag.
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February 06, 2018 11:43 ET (16:43 GMT)
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