Von Laurence Norman
BRÜSSEL (Dow Jones)--Zwischen Großbritannien und der Europäischen Union bestehen erhebliche Unterschiede in Bezug auf die Bedingungen eines Übergangsabkommens nach dem Brexit. Das sagte der Chefunterhändler der EU, Michel Barnier, am Freitag und weckte damit weitere Zweifel an eine schnelle Einigung.
Barnier sagte, dass Großbritannien Einwände gegen die Forderung erhebe, alle neuen EU-Gesetze, die während des Übergangs verabschiedet werden, zu akzeptieren. Er wies darauf hin, dass Großbritannien die künftigen Aufenthaltsrechte von EU-Bürgern, die während des Übergangs in das Land ziehen, einschränken möchte. Gleichzeitig möchte das Land aber in der Lage sein, sich für neue EU-Justiz- und Sicherheitsabkommen oder Systeme zu entscheiden, die während der Übergangszeit geschaffen werden.
"Um ehrlich zu sein, bin ich von diesen Diskrepanzen überrascht", sagte Barnier. "Wenn diese Meinungsverschiedenheiten andauern, ist ein Übergangsabkommen keine Selbstverständlichkeit."
Das Pfund rutschte auf ein Dreiwochentief gegenüber dem Dollar, nachdem Barnier gesprochen hatte, und fiel um 0,9 Prozent auf 1,379 Dollar. Auch gegenüber dem Euro gab das Pfund nach.
Großbritannien und die EU hatten in den letzten Wochen erklärt, dass sie hoffen, sich bis März auf die Bedingungen für eine Übergangszeit zu einigen. Der Übergang, den die britische Regierung für etwa zwei Jahre anstrebt, würde beiden Volkswirtschaften helfen, sich auf den im März 2019 anstehenden Ausstieg Großbritanniens aus dem Block einzustellen. Britische Unternehmensgruppen haben gemahnt, dass eine schnelle Einigung über einen Übergang für die britische Wirtschaft von entscheidender Bedeutung ist.
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February 09, 2018 08:54 ET (13:54 GMT)
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