FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Lage am deutschen Aktienmarkt bleibt
nach dem jüngsten Börsenbeben angespannt. Nach einem anfänglichen
Stabilisierungsversuch schloss der Dax
Der Index der mittelgroßen Konzerne MDax
Den Takt in der abgelaufenen Woche gab die Wall Street vor. Dort war die Sorglosigkeit nach der über ein Jahr währenden Rekordjagd der Angst vor schneller als erwartet steigenden Zinsen gewichen. Mit dem Billiggeld, dass ein wesentlicher Treiber der Aktienmarkt-Rally der vergangenen Jahre war, könnte es dann früher vorbei sein als gedacht. Doch Experten sehen noch eine andere Ursache: Spekulanten hatten zuletzt auf der Suche nach Profiten auf weiterhin ruhiges Fahrwasser an den Finanzmärkten gewettet. Einige Hedgefonds hatten sich damit dem Vernehmen nach vermutlich verzockt. Um Verluste einzudämmen, mussten sie dann Aktien verkaufen.
Selten sei Euphorie so schnell in Angst umgeschlagen, sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Der Zinsanstieg ist in den Köpfen angekommen." Allerdings gibt er sich auch zuversichtlich. Das Schlimmste könnte eventuell schon vorbei sein - zumal Aktien nach dem Kursrutsch wieder attraktiver wirkten.
Eine gewisse Skepsis bleibt aber zumindest kurzfristig. Auch wenn sich laut dem Marktstrategen Markus Reinwand von der Landesbank Helaba "bei Euro-Aktien durch die jüngsten Kursabschläge die akute Überhitzung abgebaut hat", bleibe die Lage angespannt. Risiken berge vor allem die noch immer zu hohe Bewertung der US-Leitindizes. Hier sei die Bereinigung vermutlich noch nicht abgeschlossen. Vorsicht sei angebracht, auch wenn der Rückschlag für mittelfristig orientierte Anleger durchaus einige Chancen biete./mis/he
ISIN DE0008469008 DE0007203275 DE0008467416
AXC0200 2018-02-09/17:53