FRANKFURT (Dow Jones)--Airbus kann Vorwürfe im Zusammenhang mit der Auftragsvergabe für den Eurofighter zu den Akten legen. Die Staatsanwaltschaft München erließ einen Bußgeldbescheid über 81,25 Millionen Euro gegen der Flugzeughersteller, den Airbus akzeptierte, wie das Unternehmen und die Behörde mitteilten. Damit kann das Verfahren eingestellt werden.
Airbus hatte 2003 15 Eurofighter für rund 1,7 Milliarden Euro an Österreich verkauft. Später kam dann der Vorwurf auf, dass es dabei zu zahlreichen dubiosen Nebengeschäften gekommen sei, Staatsanwälte in München und Wien ermittelten deshalb seit Jahren wegen Schmiergeld-Verdacht. Vor vier Wochen war in Presseberichten aber bereits durchgesickert, dass Airbus einen "peinlichen Prozess vermeiden" und ein Bußgeld von 70 bis 80 Millionen Euro akzeptieren wolle. Die verhängte Buße liegt nun am oberen Ende dieser kolportierten Spanne.
Airbus betonte, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hätten nicht den Vorwurf bestätigen können, dass es zu Schmiergeldzahlungen gekommen sei. Die Buße beziehe sich stattdessen auf zu laxe interne Kontrollen, die es ermöglicht hätten, Zahlungen an Geschäftspartner zu leisten, ohne die Dokumentation der erhaltenen Gegenleistungen. Die Staatsanwaltschaft erkenne die Fortschritte bei Airbus an, solche Nachlässigkeiten in Zukunft zu verhindern.
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February 09, 2018 12:09 ET (17:09 GMT)
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