Mainz (ots) - Eine in der Flüchtlingsarbeit engagierte Moscheegemeinde in Koblenz wird vom Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz "aufgrund klarer Bezüge zum Salafismus und zur Muslimbruderschaft" beobachtet. Das hat die Behörde dem SWR-Magazin "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" bestätigt. Bei der Moschee geht es um die Abu Bakr-Moschee und deren "Verein der islamischen Kultur Koblenz". Dieser wurde 2011 gegründet und engagiert sich nach eigener Auskunft für Flüchtlinge, indem sie etwa Übersetzungsleistungen oder die Begleitung zu Behörden übernimmt.
In einer Freitagspredigt, die laut Internetvideo 2015 abgehalten wurde, heißt es unter anderem: "Siegen ist die höchste Stufe [...], also müssen wir dafür sorgen, dass Allah siegreich wird, damit wir auch irgendwann mal siegen." In einem anderen Video wird gesagt: "In all seinen Taten, in seinen Aussagen, in seinen Handlungen ist der Moslem, der wahre Moslem, bestrebt, wen zufrieden zu stellen? Allah!" Die Islamismus-Expertin Prof. Susanne Schröter vom "Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam" kommt im Interview mit "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" zu folgender Einschätzung: "Diese Predigten zeigen ein ziemlich bedenkliches Islamverständnis. Der Islam wird als totalitäre Ideologie gezeichnet, die von jedem wahren Moslem die absolute Unterwerfung fordert."
Gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" weist die Moschee-Gemeinde die Vorwürfe durch einen Anwalt zurück: "Die Behauptung, dass die [...] Moscheegemeinde 'klare Bezüge zum Salafismus und zur Muslimbruderschaft' habe und 'polarisierende Elemente und negative Äußerungen über Andersgläubige' in ihren Predigten verbreiten würde, sind absurd. Dem muss energischst widersprochen werden." Der Verein bemühe sich sehr um die Integration von in Deutschland aufhältigen Muslimen in die deutsche Gesellschaft und Rechtsordnung. Keineswegs würden "Andersgläubige" in irgendeiner Art und Weise negativ bedacht. Laut Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz gab es in der Abu Bakr-Moschee auch in jüngster Zeit Predigten, die "polarisierende Elemente und negative Äußerungen über Andersgläubige" enthielten.
Die Stadt Koblenz teilte "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" schriftlich mit, man habe "keine spezielle Rückmeldungen aus der Abu Bakr Moschee" erhalten. Demgegenüber berichtet Sergej Klein, Sprecher der Flüchtlingsinitiative "Refugees solidarity Koblenz", es gebe unter Flüchtlingshelfern Bedenken hinsichtlich der Abu Bakr Moschee und deren Flüchtlingsarbeit. Man habe daher im vergangenen Monat einen internen Bildungstag zu möglichen "lokalen islamistischen Strukturen" veranstaltet. Klein sagte im Interview mit "Zur Sache Rheinland-Pfalz!": "Unsere größte Befürchtung ist einfach, dass, wenn dort sehr streng religiöse und teils vielleicht auch islamistische Positionen vertreten werden, dass junge Geflüchtete in ihrem Verhalten so stark beeinflusst werden, dass sie sich von einer offenen Gesellschaft abwenden."
Nach Informationen von "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" war ein führendes Mitglied der Abu Bakr Moschee bis 2016 zeitweise für mehrere Monate als Flüchtlingshelfer für Unterkünfte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Boppard zuständig. Die AWO Rheinland wollte sich zu der konkreten Person gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" nicht äußern, teilte jedoch allgemein mit: "Die Toleranz der Arbeiterwohlfahrt [endet] dort, wo die Rechte und die Freiheiten anderer Menschen betroffen sind und eingeschränkt werden. In solchen Fällen müssen wir jederzeit verantwortungsbewusst handeln und unverzüglich reagieren. Der AWO Bezirksverband Rheinland hatte, vor diesem Hintergrund, [...] von der Verlängerung eines befristeten Arbeitsverhältnisses abgesehen."
Zitate frei gegen Quellenangabe "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" / SWR Recherche-Unit.
OTS: SWR - Südwestrundfunk newsroom: http://www.presseportal.de/nr/7169 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2
In einer Freitagspredigt, die laut Internetvideo 2015 abgehalten wurde, heißt es unter anderem: "Siegen ist die höchste Stufe [...], also müssen wir dafür sorgen, dass Allah siegreich wird, damit wir auch irgendwann mal siegen." In einem anderen Video wird gesagt: "In all seinen Taten, in seinen Aussagen, in seinen Handlungen ist der Moslem, der wahre Moslem, bestrebt, wen zufrieden zu stellen? Allah!" Die Islamismus-Expertin Prof. Susanne Schröter vom "Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam" kommt im Interview mit "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" zu folgender Einschätzung: "Diese Predigten zeigen ein ziemlich bedenkliches Islamverständnis. Der Islam wird als totalitäre Ideologie gezeichnet, die von jedem wahren Moslem die absolute Unterwerfung fordert."
Gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" weist die Moschee-Gemeinde die Vorwürfe durch einen Anwalt zurück: "Die Behauptung, dass die [...] Moscheegemeinde 'klare Bezüge zum Salafismus und zur Muslimbruderschaft' habe und 'polarisierende Elemente und negative Äußerungen über Andersgläubige' in ihren Predigten verbreiten würde, sind absurd. Dem muss energischst widersprochen werden." Der Verein bemühe sich sehr um die Integration von in Deutschland aufhältigen Muslimen in die deutsche Gesellschaft und Rechtsordnung. Keineswegs würden "Andersgläubige" in irgendeiner Art und Weise negativ bedacht. Laut Verfassungsschutz Rheinland-Pfalz gab es in der Abu Bakr-Moschee auch in jüngster Zeit Predigten, die "polarisierende Elemente und negative Äußerungen über Andersgläubige" enthielten.
Die Stadt Koblenz teilte "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" schriftlich mit, man habe "keine spezielle Rückmeldungen aus der Abu Bakr Moschee" erhalten. Demgegenüber berichtet Sergej Klein, Sprecher der Flüchtlingsinitiative "Refugees solidarity Koblenz", es gebe unter Flüchtlingshelfern Bedenken hinsichtlich der Abu Bakr Moschee und deren Flüchtlingsarbeit. Man habe daher im vergangenen Monat einen internen Bildungstag zu möglichen "lokalen islamistischen Strukturen" veranstaltet. Klein sagte im Interview mit "Zur Sache Rheinland-Pfalz!": "Unsere größte Befürchtung ist einfach, dass, wenn dort sehr streng religiöse und teils vielleicht auch islamistische Positionen vertreten werden, dass junge Geflüchtete in ihrem Verhalten so stark beeinflusst werden, dass sie sich von einer offenen Gesellschaft abwenden."
Nach Informationen von "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" war ein führendes Mitglied der Abu Bakr Moschee bis 2016 zeitweise für mehrere Monate als Flüchtlingshelfer für Unterkünfte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Boppard zuständig. Die AWO Rheinland wollte sich zu der konkreten Person gegenüber "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" nicht äußern, teilte jedoch allgemein mit: "Die Toleranz der Arbeiterwohlfahrt [endet] dort, wo die Rechte und die Freiheiten anderer Menschen betroffen sind und eingeschränkt werden. In solchen Fällen müssen wir jederzeit verantwortungsbewusst handeln und unverzüglich reagieren. Der AWO Bezirksverband Rheinland hatte, vor diesem Hintergrund, [...] von der Verlängerung eines befristeten Arbeitsverhältnisses abgesehen."
Zitate frei gegen Quellenangabe "Zur Sache Rheinland-Pfalz!" / SWR Recherche-Unit.
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