BERLIN (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi wirft dem Kinobetreiber Cinestar Verstöße gegen den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter vor. Außerdem missachte das Unternehmen Mitbestimmungsrechte der Betriebsräte, teilte Verdi am Freitag in Berlin mit. Die Geschäftsführung von Cinestar wies alle Vorwürfe zurück.
Verdi hatte nach eigenen Angaben vor Beginn der Berlinale die Arbeitsbedingungen in den meisten Berliner Spielstätten des Festivals überprüft. Dabei sei vor allem Cinestar negativ aufgefallen. Fünf der sechs Berliner Cinestar-Kinos seien permanent personell unterbesetzt. Dadurch müssten Beschäftigte zwischen den Vorstellungen mitunter rennen, um die Kinos zu reinigen. Cinestar erlaube es den Mitarbeitern am Eingang und in der Gastronomie nicht, sich hinzusetzen, auch wenn sie gerade keinen Gast zu bedienen hätten.
Dass das Unternehmen elementare Gesundheitsbestimmungen nicht einhalte, sei schlicht falsch, stellte Cinestar-Manager Simone Philipp fest. Anders als von Verdi dargestellt, gebe es im Berlinale-Kino am Potsdamer Platz "überall dort, wo Stehhilfen sinnvoll und vorgeschrieben sind, solche bereits". Andere Arbeitsbereiche seien von andauernder Steharbeit gar nicht betroffen./brd/DP/edh
AXC0209 2018-02-16/17:49