Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die zäh laufenden Verhandlungen über den Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union und das Lavieren der britischen Regierung sorgen bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) nicht für Verdruss. "Ich möchte sagen, dass ich nicht frustriert bin", sagte Merkel bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin mit der britischen Premierministerin Theresa May.
Sie empfinde den Austausch darüber, wie sich Großbritannien die zukünftige Rolle in Europa vorstellt, als ehrlich und gut. "Wir möchten eine enge Partnerschaft erhalten", betonte die Kanzlerin.
Premierministerin May will am Samstag auf der Münchner Sicherheitskonferenz in einer Rede ausbreiten, wie sie das künftige Verhältnis ihres Landes zu den Europäern im Bereich Verteidigung und Sicherheit definiert. Die Stärke der britischen Armee gilt als einer der wenigen Faustpfande Mays in den komplizierten Verhandlungen mit der EU.
Noch ist unklar, wie zum Beispiel die heikle Grenzfrage in Nordirland gelöst werden kann und wie ein Handelsabkommen mit der EU nach dem Ablaufen der Übergangsphase 2021 gestaltet werden soll. London würde gerne vollen Zugang seiner Unternehmen zum europäischen Binnenmarkt behalten, freilich ohne die damit verbundenen Pflichten zu akzeptieren.
Eine kürzlich durchgestochene Analyse der Regierung kam zu dem Schluss, dass der Austritt für das Vereinigte Königreich in jedem Fall wirtschaftlich schädlich ist. Die Premierministerin kämpft zu Hause schwer mit Kritikern aus den Reihen ihrer konservativen Partei, die für einen kompromisslosen Brexit streiten. Sie gilt als angezählt.
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February 16, 2018 12:25 ET (17:25 GMT)
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