HANNOVER (dpa-AFX) - Im Streit um den Haustarif bei Volkswagen
Das Angebot sei nicht einmal im Ansatz verhandelbar, sagte Osterloh. In einem Interview im Volkswagen-Intranet, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, erklärte Osterloh, die Beschäftigten wünschten sich mehr Selbstbestimmung: "Es geht beispielsweise um mehr Flexibilität, die den jeweiligen Lebensphasen gerecht wird." Das gehe aus einer Umfrage des Gesamtbetriebsrats hervor, an der sich allein in Deutschland mehr als 51 000 Mitarbeiter beteiligt hätten.
"Einen weiteren klaren Auftrag gibt es auch beim Wunsch nach tariflichen Wahlmöglichkeiten für mehr Entgelt oder mehr Freizeit", sagte Osterloh. Personalvorstand Karlheinz Blessing sagte laut eines der dpa vorliegenden internen Interviews, die Vereinbarkeit von Karriere und Familie und die Gleichstellung der Geschlechter seien ihm "eine Herzensangelegenheit". Man arbeite an Verbesserungen, die der heutigen Lebenswirklichkeit gerecht würden. "Ich hoffe, dass wir bei den Verhandlungen zu einer guten Einigung kommen", sagte er.
Zuvor hatte Volkswagen ein verbessertes Angebot vorgelegt, das eine zweistufige Tariferhöhung um 3,5 Prozent ab Mai und 2 Prozent ab Mai 2019 bei einer Gesamtlaufzeit von 30 Monaten vorsieht - nach drei Nullmonaten. Der Verhandlungsführer und Personalchef der Marke VW, Martin Rosik, mahnte, Wettbewerbsfähigkeit und Kostendisziplin seien Voraussetzung für zukunftsfeste Jobs: "Wir haben der IG Metall erneut angeboten, gemeinsam und konstruktiv eine Lösung zu erarbeiten."
Die Gewerkschaft hatte dagegen 6 Prozent mehr Geld gefordert, zudem eine Verbesserung der betrieblichen Altersversorgung sowie eine Garantie für den Erhalt von Ausbildungsplätzen.
Der VW-Haustarif ist Deutschlands größter Firmentarif und lief Ende Januar aus. Er gilt in den sechs westdeutschen VW-Werken Emden, Hannover, Wolfsburg, Salzgitter, Braunschweig und Kassel sowie bei der Finanztochter aus Braunschweig./tst/DP/zb
ISIN DE0007664039
AXC0063 2018-02-19/09:35