Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow JOnes)--Die Banken des Euroraums haben der Europäischen Zentralbank (EZB) vorfristig 11,004 Milliarden Euro zurückgezahlt, die sie vor zwei Jahren im Rahmen des ersten langfristigen, zielgerichteten Refinanzierungsgeschäfts der zweiten Serie (TLTRO2) aufgenommen hatten. Nach Angaben der EZB machten 41 Institute von der Möglichkeit einer vorfristigen Rückzahlung Gebrauch. Der erste TLTRO2 hat ein Volumen von 399 Milliarden Euro und wird regulär im Juni 2020 fällig.
Insgesamt hatte die EZB den Banken im Rahmen von vier derartigen Geschäften 740 Milliarden Euro ohne Zweckbindung und zum Nullzins zur Verfügung gestellt. Die TLTRO2 waren im März 2016 zusammen mit der Aufstockung der monatlichen Anleihekäufe von 60 auf 80 Milliarden Euro beschlossen worden. Nun dürfen die Institute nach Voranmeldung die aufgenommene Liquidität ganz oder teilweise zurückgeben.
Die nächste vorfristige Rückzahlung ist Ende September möglich, wenn der im September 2016 begebene Tender mit einem Volumen von 45 Milliarden Euro eine Restlaufzeit von zwei Jahren erreicht. Nach Einschätzung von Volkswirten dürfte eine Rückzahlung in dieser Größenordnung keine Auswirkungen auf den Geldmarkt haben.
Aktuell haben die Banken bei der EZB Überschussliquidität von 1.840 Milliarden Euro angelegt. Diese überschüssige Liquidität ist vor allem das Ergebnis der EZB-Anleihekäufe.
In der vergangenen Woche hatte der EZB-Rat beschlossen, seine Anleihekäufe ab Oktober auf monatlich 15 Milliarden Euro zu halbieren und am Jahresende einzustellen. Die Zinsen sollen nicht vor Ende des Sommers 2019 angehoben werden.
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June 22, 2018 06:14 ET (10:14 GMT)
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