Von Britta Becks
BONN (Dow Jones)--Die Deutsche Telekom hat ihre Jahresziele im vergangenen Jahr locker erreicht. Unter dem Strich profitierte die Telekom von einem positiven Einmaleffekt infolge der US-Steuerreform, die dem DAX-Konzern einen Milliarden-Gewinn bescherte. Anleger dürfen sich über eine höhere Dividende freuen. Im laufenden Jahr strebt der Bonner Konzern erneut mehr EBITDA und Cashflow an.
Die Dollar-Schwäche machte der Telekom allerdings spürbar zu schaffen. So ging der Umsatz im vierten Quartal um 2 Prozent auf 19,16 Milliarden Euro zurück. Bereinigt um Wechselkurseffekte legten die Erlöse dagegen um 2,7 Prozent zu. Analysten hatten im Mittel 19,17 Milliarden Euro Umsatz veranschlagt. In Deutschland stiegen die Erlöse um 2 Prozent. In Europa lagen sie um 0,2 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Das um Sondereffekte bereinigte Konzern-EBITDA, mit dem die operative Ertragskraft gemessen wird, ging um 4,7 Prozent auf rund 5 Milliarden Euro zurück. Hier hatten Analysten der Telekom im Mittel mit knapp 5,25 Milliarden Euro mehr zugetraut. Ohne die Wechselkurseinflüsse wäre das EBITDA stabil gewesen.
Während es die Telekom beim bereinigten operativen Ergebnis in Deutschland auf ein Plus von 4,7 Prozent brachte, war der bereinigte operative Gewinn in den USA um 13,8 Prozent rückläufig. Auch dieser Rückgang ist auf Wechselkurseffekte zurückzuführen. Nach US-GAAP hatte T-Mobile US bei dieser Kennziffer ein Plus von 4 Prozent ausgewiesen. Die Zahlen von T-Mobile US sind bereits seit zwei Wochen bekannt, fließen aber erst jetzt in Euro und auf Basis unterschiedlicher Rechnungslegung in die Konzernbilanz ein.
Unter dem Strich stand bei der Telekom im vierten Quartal ein Nettogewinn von 1,332 Milliarden Euro. Hier profitierte die Telekom von einem Einmaleffekt in Höhe von 1,7 Milliarden Euro (nach Dritten) als Folge der Steuerreform in den USA. Vor einem Jahr hatte eine Wertminderung von 2,2 Milliarden Euro auf die Beteiligung an der britischen BT Group dem DAX-Konzern noch einen Quartalsverlust von 2,124 Milliarden Euro beschert. Bereinigt um Sonderfaktoren verdiente die Telekom nach Steuern und Anteilen Dritter 2,657 Milliarden Euro nach 973 Millionen Euro vor einem Jahr.
Der freie Cashflow, eine von Analysten stark beachtete Zahl zur Messung der Finanzkraft, lag zum Ende des vierten Quartals mit knapp 1,1 Milliarden Euro deutlich über dem Vorjahreswert von 893 Millionen Euro. Hier hatten Analysten im Konsens mit 1,11 Milliarde Euro etwas mehr erwartet.
Ihr selbst gestecktes Jahresziel von rund 5,5 Milliarden Euro freien Cashflow und eines um Sondereffekte bereinigten Konzern-EBITDA von rund 22,4 bis 22,5 Milliarden Euro erreichte die Telekom mit 5,5 Milliarden Euro Cashflow und 22,23 Milliarden Euro bereinigtem EBITDA. Der Konzernüberschuss kletterte um 29,4 Prozent auf 3,46 Milliarden Euro bzw um Sondereinflüsse bereinigt um knapp 47 Prozent auf rund 6 Milliarden Euro. Die Aktionäre sollen für 2017 mit 0,65 Euro eine höhere Dividende erhalten als für 2016 mit damals 0,60 Euro je Aktie.
Ihren Wachstumskurs will die Telekom auch in diesem Jahr fortsetzen und peilt erneut einen Anstieg beim EBITDA und einen deutlich höheren Cashflow an. Konkret hat sich der DAX-Konzern einen Anstieg des bereinigten EBITDA um 4 Prozent auf rund 23,2 Milliarden Euro vorgenommen. Beim freien Cashflow rechnet die Telekom mit rund 6,2 Milliarden Euro - ein Plus von 12 Prozent.
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February 22, 2018 01:27 ET (06:27 GMT)
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