Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Düsseldorfer Bank HSBC Deutschland hat im vergangenen Jahr von Beteiligungsverkäufen und einem etwas höheren Provisionsüberschuss profitiert. Auf der anderen Seite wurde das Ergebnis der HSBC-Tochter durch Abschreibungen und die daraus resultierende höhere Risikovorsorge belastet. 2018 will die Bank stark investieren, auch im Hinblick auf die vereinbarte Übernahme der Wertpapierabwicklung für die Commerzbank ab 2020. Deshalb wird das Ergebnis voraussichtlich sinken.
Der Vorsteuergewinn kletterte 2017 um 9,3 Prozent auf 251 Millionen Euro. Unter dem Strich verdiente die Bank mit 173 Millionen Euro rund 11 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Belastend wirkte sich die Risikovorsorge aus, die infolge zweier Einzelwertabschreibungen auf 24 von 4,4 Millionen Euro nach oben schnellte. Veräußerungsgewinne trugen auf der anderen Seite 35,6 Millionen Euro zum Ergebnis bei. Bereinigt um diese Effekte verbuchte die Bank ein Ergebnis leicht über Vorjahreswert.
Das schwache Zinsumfeld sorge für einen Rückgang des Zinsüberschusses um 6,4 Prozent auf 198 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss legte um 1,7 Prozent auf 483 Millionen Euro zu. "Die Provisionen sind unsere wichtigste Einnahmequelle", sagt Vorstandschefin Carola von Schmettow.
2018 werde das "Jahr der Investitionen", so die Bank. "Erstmals in ihrer Geschichte investiert HSBC Deutschland 2018 mehr als 100 Millionen Euro in mehrjährige Programme", hieß es weiter. Damit sollen etwa Geschäftsprozesse digitalisiert und die Wertpapier-Infrastruktur ausgebaut werden.
Die Bank rechnet im laufenden Jahr mit einem Rückgang des Vorsteuergewinns, der sich auf 10 Prozent belaufen könnte. Zwar dürften die Nettoerträge im einstelligen Prozentbereich wachsen, allerdings der Verwaltungsaufwand schneller steigen als die Erlöse.
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February 22, 2018 08:31 ET (13:31 GMT)
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