ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Hurrikan-Serie und andere Katastrophen
haben bei dem weltweit zweitgrößten Rückversicherer Swiss Re
An der Börse kamen die Nachrichten gut an. Nachdem die teuren
Katastrophenschäden im Wesentlichen schon bekannt waren, gewann die
Swiss-Re-Aktie am Freitagvormittag in Zürich 2,29 Prozent an Wert
auf 97,28 Schweizer Franken und war damit Spitzenreiter im Schweizer
Leitindex SMI
Im abgelaufenen Jahr verdiente Swiss Re wegen der immensen Katastrophenschäden unter dem Strich nur 331 Millionen US-Dollar (269 Mio Euro) nach fast 3,6 Milliarden ein Jahr zuvor. Analysten hatten allerdings mit noch weniger gerechnet. Seinen Aktionären will der Rückversicherer trotz des Gewinneinbruchs für 2017 eine um 15 Rappen auf 5 Schweizer Franken erhöhte Dividende auszahlen. Zudem will die Swiss Re für eine weitere Milliarde Franken (870 Mio Euro) eigene Aktien vom Markt zurückkaufen, nachdem sie ihr jüngstes Rückkaufprogramm gerade abgeschlossen hat.
Während die Swiss Re in der Schaden- und Unfall-Rückversicherung und im Direktgeschäft mit großen Unternehmen rote Zahlen schrieb, warf einzig die Lebens- und Kranken-Rückversicherung mehr ab als im Vorjahr. 2017 war für die Versicherungsbranche das teuerste Naturkatastrophen-Jahr ihrer Geschichte. Insgesamt kosteten Naturereignisse die Erst- und Rückversicherer nach Berechnungen der Munich Re weltweit rund 135 Milliarden Dollar.
Allein bei der Swiss Re schlugen die Katastrophenschäden mit 4,7 Milliarden Dollar zu Buche. Am tiefsten musste sie für die Folgen der Wirbelstürme "Harvey", "Irma" und "Maria" in den USA und der Karibik in die Tasche greifen. Hinzu kamen vor allem die beiden Erdbeben in Mexiko, die Waldbrände in Kalifornien und Zyklon "Debbie" in Australien.
In der Schaden- und Unfallsparte überstiegen die Ausgaben für Schäden, Verwaltung und Vertrieb die Prämieneinnahmen deutlich: Die kombinierte Schaden-Kosten-Quote lag mit 111,5 Prozent klar über der kritischen 100-Prozent-Marke. Im Vorjahr hatte sie mit 93,5 Prozent noch im grünen Bereich gelegen. Im Direktgeschäft mit Großkunden lag die Quote sogar bei 133,4 Prozent. Damit überstiegen die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb die Prämieneinnahmen um ein Drittel.
Allerdings haben die hohen Schäden für die Rückversicherer auch
eine positive Seite: Bei der Vertragserneuerung im Schaden- und
Unfallgeschäft zum 1. Januar konnte die Swiss Re im Schnitt zwei
Prozent höhere Preise durchsetzen. In den Regionen und
Vertragssegmenten, die von den Schäden betroffen waren, fielen die
Erhöhungen den Angaben zufolge besonders stark aus. Ähnliches hatten
auch die Munich Re und der weltweit Branchendritte Hannover Rück
Die Gewinnaussichten im Rückversicherungsgeschäft locken auch
Anleger aus anderen Branchen an - so den japanischen Mobilfunk- und
Technologiekonzern Softbank
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